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Ciervistischüler schreiben im Zerbster Museum wie vor Jahrhunderten Zeitreise: Mit Edelsteinfarbe und Feder "in der klösterischen Schreibstube"

Von Helmut Rohm 22.12.2011, 04:24

Zerbst l Künstlerisch auf mittelalterlichen Spuren bewegten sich Mädchen und Jungen der Klasse 7d der Ganztagsschule "Ciervisti" aus Zerbst im städtischen Museum.

"In der klösterlichen Schreibstube" ist ein Projekt, in dem die Schüler einige Techniken des mittelalterlichen Schreibens und Druckens kennenlernen und sich selbst daran ausprobieren.

Originale Bücher konnte die Klasse bei ihrem Besuch in der Wissenschaftlichen Bibliothek des Francisceums Zerbst anschauen.

Die "Tonne", der neu gestaltete Veranstaltungsraum des Museums, wurde anschließend zur Schreibstube. Die Projektleiterin und Lehrerin Carmen Otto hatte das Ausmalen von Initialen und das Schreiben mit Entenfedern vorbereitet, fast ganz so wie vor Jahrhunderten.

Pigmentierte Edelsteinfarben wurden mit einem ganzen frischen rohen Ei kräftig geschüttelt. Ein effektvolles Glitzern auf den großformatigen Initialen ist das Ergebnis dieser speziellen Farbwahl. Eine andere Gruppe schrieb mit von Carmen Otto selbst angeschnittenen Enten-Kielen Buchstaben in mittelalterlichen Formen. Geschrieben wird unter anderem mit normaler Tinte, aber auch mit spezieller Dornentinte, die aus den Dornen der Schlehe gewonnen wird.

Museumsmitarbeiter Frank Schöttke betreute die Schüler beim Drucken am originalgetreuen Nachbau der großen Gutenberg-Druckpresse im Zerbster Museum.