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  7. Neue Schule packt die Koffer und zieht ins Humboldtgymnasium

Der Mietvertrag für den Übergangsstandort Lorenzweg läuft aus / Schulprojekt hat sich knapp zwei Jahre nach Gründung in der Stadt etabliert Neue Schule packt die Koffer und zieht ins Humboldtgymnasium

Von Martin Rieß 30.05.2014, 03:16

Magdeburg l In geschlossener Sitzung hat der Stadtrat beschlossen, am Mittwochnachmittag wurde es den Eltern verkündet: Die Neue Schule, derzeit im Provisorium im Lorenzweg 81c im Gebäude einer ehemaligen Berufsschule, zieht zum Herbst hin um. Ziel ist das ehemalige Humboldtgymnasium in der Nachtweide, ein Standort, der zwischenzeitlich für den Aufbau eines neuen Gymnasiums im Gespräch war. Das kommt ja nun ins derzeitige Schulprovisorium am Lorenzweg, und daher habe er der Neuen Schule den Mietvertrag kündigen müssen, erläuterte Oberbürgermeister Lutz Trümper am Mittwochnachmittag.

Die Neue Schule erhält den in die Jahre gekommenen Schulkomplex mit zwei Gebäuden in Erbbaupacht für 60 Jahre, der Kaufpreis für das Gebäude fließt dem Verein als Fördersumme für den Neustart wieder zu.

Viel Arbeit bis zum Einzug in die Nachtweide

Lutz Trümper: "Ich freue mich, dass dank unserer Schülerzahlen auch neue Ideen wie mit dieser Schule wieder gute Chancen haben." Uwe Schmidt, Vorsitzender des Trägervereins sagte, dass es nun wieder wichtig sei, dass alle, denen die Schule am Herzen liege, jetzt wieder gefragt seien, mit anzupacken. Denn klar ist auch: Nach Jahren des Leerstands weiter Teile des Nachtweidekomplexes - für einen dort ansässigen Kindergarten muss noch ein anderer Standort gefunden werden - liegt viel Arbeit vor dem Verein, bis der Unterricht beginnen kann.

Die Neue Schule Magdeburg ist vor zwei Jahren als eine Gemeinschaftsschule mit den Klassenstufen 5 bis 13 eröffnet worden. Ausdrücklich setzt die Einrichtung auf Inklusion - das bedeutet, dass in den Klassen mit bis zu 24 Schülern jeweils zwei bis vier mit sonderpädagogischem Förderbedarf lernen. Die Neue Schule hat sich reformpädagogischen Grundsätzen verschrieben und möchte damit ein individuelles Lernen mit den bestmöglichen Abschlüssen für jeden ermöglichen. Im Unterricht wird mit alternativen Methoden wie Projekt-, Frei-, und Stationsarbeit gelernt. Zudem soll fächerübergreifender Unterricht die Möglichkeit bieten, ein vernetztes Herangehen an Themen zu fördern und mit dem Alltag der Kinder zu verknüpfen.

Bislang lernen drei Klassen mit insgesamt 38 Mädchen und Jungen in der Neuen Schule - zwei fünfte und eine sechste Klasse. Grund: Im Laufe der Jahre soll die Schule bis zu den höchsten Klassenstufen aufwachsen.

Die jetzige Harmonie zwischen Oberbürgermeister und der Einrichtung in freier Trägerschaft hat übrigens ihre Zeit gebraucht: Zunächst hatte die Stadtverwaltung keine Unterstützung geben wollen, um keine Konkurrenz zu den kommunalen Schulen zu befördern. Daraufhin war - nachdem der Einzug ins alte Wasserwerk Buckau von der Schulbehörde aufgrund einer großen Nähe zu Industriebetrieben untersagt worden war - sogar ein Wechsel an den Standort Barleben im Gespräch. Aus der dortigen Gemeindeverwaltung hatte es - nach den guten Erfahrungen mit dem Internationalen Gymnasium als Magdeburg-Emigrant - dazu bereits positive Signale gegeben. Mit dem Wechsel an den Standort Lorenzweg, für den der Mietervertrag jetzt ausläuft, war in letzter Minute noch ein Standort in den Grenzen der Landeshaupstadt gefunden worden.

Der Umschwung in der Verwaltung lag nicht zuletzt daran, dass mit dem unerwarteten Kinderboom in Magdeburg nach den Plätzen in den Kindertagesstätten auch die in einer Reihe von Schulen knapp geworden sind.

Was die Schule heute und in Zukunft bietet, ist Thema beim Infotag "Gemeinsam aktiv" am 12. Juli von 11 bis 14 Uhr am alten Standort Lorenzweg 81.

Weitere Informationen zur Schule unter www.neue-schule-magdeburg.de.