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Quarantänezone erweitert Asienkäfer frisst sich ins Umland von Magdeburg

Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) ist auf dem Vormarsch. Nach sechs
neuen Funden wird die Quarantänezone ab heute auch auf das Umland im
Norden Magdeburgs ausgedehnt. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Von Stefan Harter 05.12.2014, 02:18

Magdeburg l Glindenberg, Hohenwarthe und Barleben sind die Gemeinden, die sich ab sofort auch mit der Abwehr des aus Asien eingeschleppten Schädlings befassen müssen. Nachdem in den vergangenen Wochen an sechs Stellen im Nordosten Magdeburgs weitere befallene Laubbäume festgestellt wurden, hat die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) eine neue Allgemeinverfügung erstellt, die heute veröffentlicht wird und damit in Kraft tritt.

Dr. Thomas Schröder vom Julius-Kühn-Institut ist der ALB-Experte im deutschen Raum. Er befasst sich seit dem Erstfund in Europa, im österreichischen Braunau vor 13 Jahren, mit dessen Bekämpfung. Seiner Ansicht nach besteht die Gefahr, dass er sich in Sachsen-Anhalt bereits seit sechs bis acht Jahren unerkannt ausgebreitet hat. Ob sich sein Vorkommen somit auf das nördliche Magdeburg beschränkt oder er längst auch andere Gebiete erobert hat, könne momentan niemand sagen, erklärt LLFG-Präsident Dr. Falko Holz. Die Verbreitung ist nicht zuletzt auch eine Kostenfrage: Die Kosten für die Bekämpfung liegen bereits jetzt im "deutlich" sechsstelligen Bereich, so Holz.

Auf einer Bürgerversammlung in Magdeburg erklärte Schröder am Mittwochabend, dass die vorsorgliche Fällung potenzieller Wirtsbäume derzeit das einzige probate Mittel im Kampf gegen den asiatischen Käfer ist. Denn Insektizide, wie sie in den USA angewandt werden, seien in Deutschland nicht zugelassen und würden zudem einige Bäume auch massiv schädigen.

Die Larven des Käfers fressen sich in den Stamm von Laubhölzern und zerstören sie von innen. Eingeschleppt wurde er vermutlich in Holzpaletten aus China.