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Infektionswelle Zwölf Masern-Fälle in Sachsen-Anhalt

25.02.2015, 01:21

Berlin/Magdeburg (dpa/st) l Nach dem Masern-Ausbruch in Berlin hat die EU-Kommission vor einer Ausbreitung der Krankheit in weiteren Länder gewarnt. Masern gehörten zu den Krankheiten, die sich leicht über die Grenzen hinaus ausbreiten könnten und die leicht übertragen würden, sagte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis der Zeitung. Er befürworte Impfungen "als eine zentrale vorbeugende Maßnahme".

Der EU-Kommissar aus Litauen soll sich auch für eine engere Zusammenarbeit der EU-Länder bei Impfungen ausgesprochen haben. In Berlin hat das Uniklinikum Charité am Dienstag den Masern-Tod eines Kleinkindes bestätigt. Bei dem Kind lag eine Erkrankung vor, die ohne die Masern-Infektion nicht zum Tode geführt hätte. Der Fall und eine Masern-Welle in Berlin mit bislang mehr als 570 Erkrankten hatten eine Debatte um die Impfpflicht ausgelöst.

In Sachsen-Anhalt gibt es bislang laut Sozialministerium nur vergleichsweise wenig Fälle. Zwölf seien es bis Ende der siebten Kalenderwoche gewesen, vor allem im Raum Wittenberg. Laut einer Studie des Robert-Koch-Institutes ist mehr als die Hälfte der 30- bis 39-Jährigen in Deutschland nicht ausreichend gegen Masern geschützt. Die Impfquote bei Kleinkindern ist hierzulande hoch: 98 Prozent erhalten die erste Impfung, 94 Prozent die zweite.

Weltweit starben im Jahr 2013 laut Weltgesundheitsorganisation WHO 145.700 Menschen an Masern - größtenteils Kinder unter fünf Jahren. Wegen des unzureichenden Impfschutzes vor allem in den Ländern südlich der Sahara, in Indien und Pakistan rücke das Ziel der Masern-Ausrottung wieder in weite Ferne, so die WHO. Zieljahr war eigentlich 2020.