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Zweiter Ex-Straftäter ist zurück in Insel

31.05.2012, 12:56

Stendal/Chemnitz (mr) l Zehn Tage nach seinem Wegzug aus Insel ist der 54-jährige Hans-Peter W. am späten Mittwochabend wieder in das Altmark-Dorf zurückgekehrt.

Der vor anderthalb Jahren aus der Sicherungsverwahrung entlassene Mann hatte vor mehr als 25 Jahre mehrfach Taxifahrerinnen im Alkoholrausch vergewaltigt. Mit einem ebenfalls freigelassenen 64-jährigen ehemaligen Sexualstraftäter war er im Jkli 2011 in den Stendaler Ortsteil gezogen.

Nach mehrmonatigen Protesten in dem Ort hatte sich W. dazu entschieden, Insel mit für die Öffentlichkeit unbekanntem Ziel zu verlassen, um "ein neues Leben zu beginnen", wie Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb (SPD) vor einer Woche bei ihrem Besuch in Insel erklärte.

Nach drei Tagen hatte die Chemnitzer Bild-Zeitung den 54-Jährigen jedoch ausfindig gemacht. Schlagzeilen wie "Wir wohnen mit einem Sexgangster unter einem Dach" und "Wer beschützt uns vor diesem Mann?" lösten dort Anfang der Woche ein Proteststurm der Anwohner aus.

"Die Bild-Zeitung hat provoziert. Sie hat ihn als hoch gefährlich beschrieben. So kann Resozialisierung nicht funktionieren", kritisierte Sachsen-Anhalts Justiz-Staatssekretär Eberhard Schmidt-Elsäßer das Blatt. Schmidt-Elsäßer informierte gestern Morgen umgehend Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz und betonte: "Wir müssen nach diesen Erfahrungen davon ausgehen, dass er in Insel bleiben wird. Ich appelliere jetzt an alle, deeskalierend zu wirken."

Mehr in der Freitagsausgabe der Volksstimme.