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Nachruf Zerbster Museumsdirektor verstorben

Die Stadt Zerbst trauert um Heinz-Jürgen „Frelle“ Friedrich. Der Zerbster Museumsdirektor starb am 24. Januar im Alter von 68 Jahren.

27.01.2019, 04:00

Zerbst (vs) l Die Geschichte und das Museum waren die Leidenschaft des gebürtigen Zerbsters. Schon als 15-jähriger Schüler wird er Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft des damaligen Museumsdirektors Herrmann Maenicke. Das Haus lässt ihn nicht mehr los.

Der Dreher-Ausbildung und -tätigkeit schließt sich ein Studium zum Museologen an. 1976 beginnt Heinz-Jürgen Friedrich, im einstigen Kloster am Weinberg zu arbeiten, wird am 1. Januar 1980 erster hauptamtlicher Museumsdirektor in Zerbst und bleibt es 31 Jahre bis zu seinem am 1. Januar 2012 beginnenden Ruhestand.

Er hat das Haus entwickelt, es durch die bewegten Zeitläufte geführt, mit der und für die Vermittlung der Zerbster Geschichte gelebt – im Museum, bei Stadtführungen, in Publikationen, etwa im Heimatkalender, in Veranstaltungen. Auch im Ruhestand geht er noch aktiv seiner Passion nach – nun vor allem als Stadtführer oder bei der Ausbildung der Gästeführer.

Ins Bewusstsein zu rücken, was war, was die Zerbster Geschichte in ihrem ganzen Reichtum ausmacht, das war ihm stets ein wichtiges Anliegen. Dem Mittelalter und der Reformationszeit hatte sich Heinz-Jürgen Friedrich dabei besonders verschrieben.

Frelle – nur die wenigsten kannten ihn wohl nicht unter diesem Namen, den ihm Mitschüler während der Schulzeit verpassen – war ein hochkompetenter Vermittler. Er schöpfte aus einem unerschöpflichen Wissensschatz, nie ohne den Schalk im Nacken und die Kritik mit auf der Zunge. Stadtbekannt im besten Sinne. So wird er in Erinnerung bleiben.

Auch dem Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann: „Ich habe Frelle mit meinem Berufseinstieg beim Rat der Stadt Zerbst im Jahr 1988 als Kollegen kennengelernt. Mit seinem sehr speziellen Humor verstand er es in besonderer Weise, Menschen für sich zu gewinnen. Meine damalige Vorgesetzte sagte mir voraus, dass auch ich Beschützerinstinkte für ihn entwickeln würde. Sie hat Recht behalten. Auch wenn es manchmal zum Haare raufen war, musste man ihn einfach mögen. Er wird uns fehlen und dadurch nicht vergessen werden. Unsere Anteilnahme gilt seinen Angehörigen.“

Um ihn trauert seine Lebensgefährtin Agnes-Almuth Griesbach und mit ihm seine Familie.