Kriminalität 16-Jähriger in Ferienwohnung attackiert: Angeklagter gesteht
Ein Jugendlicher springt aus einem Fenster im ersten Obergeschoss und erleidet mehrere Frakturen. Er soll auf der Flucht gewesen sein vor Männern, die unter Gewalt 30.000 Euro von ihm forderten.

Berlin - Nach einem Überfall auf einen Jugendlichen in einer Ferienwohnung hat einer der mutmaßlichen Täter vor dem Berliner Landgericht seine Beteiligung zugegeben. Er habe mit der flachen Hand zugeschlagen und 30.000 Euro verlangt, erklärte der 27-Jährige zu Prozessbeginn. Er habe den jungen Mann aber nicht verletzen wollen. Der Jugendliche war laut Anklage aus Angst aus einem Fenster im ersten Obergeschoss gesprungen und hatte mehrere Frakturen erlitten.
Der damals 16-Jährige soll sich am 20. März 2023 in einer Ferienwohnung in Berlin-Moabit aufgehalten haben, als er attackiert wurde. Mit zwei bisher nicht ermittelten Mittätern habe sich der Angeklagte Zugang verschafft, so die Staatsanwaltschaft. Einer der Angreifer habe dem zunächst schlafenden Opfer eine Schnittverletzung am Kopf zugefügt. Als er aufwachte, sei er geschlagen und zur Zahlung von 30.000 Euro aufgefordert worden. Der 27-Jährige habe angedroht, „ihn in seinen Keller zu bringen, bis die Forderung beglichen sei“.
Frakturen an beiden Beinen und an der Hand
Dem Attackierten war es laut Ermittlungen gelungen, ins Badezimmer zu gelangen. Dort sei er „in seiner Verzweiflung“ aus dem Fenster gesprungen. Er habe unter anderem Frakturen an beiden Beinen und am rechten Handgelenk erlitten. Als zwei Frauen im Innenhof auf den Verletzten aufmerksam wurden, seien die Angeklagten geflohen.
Der 27-Jährige erklärte weiter, er habe das Geld nicht für sich, sondern für andere gefordert. Der junge Mann habe sich „in einem gefährlichen Umfeld bewegt“. Handy und Laptop hätten er und die Mittäter als „Pfand“ mitgenommen. Er wolle nun 30.000 Euro in einem Täter-Opfer-Ausgleich zahlen. Zu weiteren Hintergründen des Überfalls äußerte sich der Angeklagte nicht. Er und auch das Opfer sollen aus dem Ruhrgebiet stammen.
Der Prozess wegen schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung und erpresserischen Menschenraubes wird am 7. Mai fortgesetzt.