Gewaltverbrechen Junge Frau tot in Wald gefunden - 16-Jähriger unter Verdacht
In der Königsbrücker Heide finden Polizisten die Leiche einer jungen Frau. Ein Jugendlicher wird festgenommen - unweit davon löste die Polizei zuvor zwei illegale Partys im Wald auf.

Laußnitz/Ottendorf-Okrilla - Nach dem Fund einer Frauenleiche in der Königsbrücker Heide bei Laußnitz in Ostsachsen ermittelt die Mordkommission wegen eines Tötungsdelikts. Ein 16-Jähriger wurde festgenommen. Im Laufe des Nachmittags soll ein Richter entscheiden, ob Haftbefehl gegen den Jugendlichen erlassen wird. Motiv, Hintergründe und Tatgeschehen sind nach Auskunft von Polizei und Staatsanwaltschaft Görlitz noch unklar. Die Ermittler werten derzeit unter anderem die am Fundort gesicherten Spuren aus und warten auf das Obduktionsergebnis und Erkenntnisse der Rechtsmedizin.
Für die 21-Jährige, die schwere Verletzungen hatte, kam jede Hilfe zu spät, sagte ein Polizeisprecher. Neben der Auffindesituation deuteten erste Erkenntnisse auf ein Gewaltverbrechen hin und führten die Ermittler zu dem Tatverdächtigen, bei dem die Handschellen klickten. Kriminaltechniker sicherten noch am Sonntag umfangreich Spuren an der Fundstelle in der Nähe eines öffentlichen Weges. Ob die Stelle auch der Tatort ist, ist ebenso unklar, wie die Frage, was genau und warum passiert ist.
Zeugen informierten über leblose Person im Wald
Zeugen hatten am frühen Sonntagmorgen das Revier Kamenz über eine leblose Person in dem Waldstück an der Bundesstraße 97 zwischen Ottendorf-Okrilla und Laußnitz, einer Gemeinde mit etwa 1.900 Einwohnern, informiert. Ob es Spaziergänger oder Hundebesitzer auf Gassi-Runde waren, wisse er nicht, sagte ein Polizeisprecher. Geprüft werde, warum die Hinweisgeber im Wald waren, wo sie herkamen und ob es Veranstaltungen im größeren Umfeld gab.
Die „Bild“-Zeitung berichtet unter Verweis auf Zeugen, dass die Polizei eine Party im Wald wegen Ruhestörung auflöste, bei der auch die Frau und der Teenager waren. Anwohner hätten sich über Techno-Wummern beschwert. Dabei sollen die Beamten den 16-Jährigen entdeckt haben, der unter dem Einfluss von Drogen gestanden habe, verwirrt gewesen sei und blutverschmierte Hände gehabt habe.
Polizeieinsatz wegen Ruhestörung in der Nähe
Die Behörden bestätigen das so nicht. Es gab in dieser Nacht einen Einsatz nach Beschwerden über ruhestörenden Lärm, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Die Kamenzer Kollegen lösten demnach in dem Waldgebiet gegen 6.40 Uhr zwei nicht angemeldete Geburtstagspartys mit insgesamt etwa 200 Personen auf. Der Ort liegt rund 1.000 Meter entfernt vom Fundort der Leiche. „Ein Zusammenhang wird geprüft.“ Bisher gebe es aber keine Hinweise, dass die 21-Jährige und der Jugendliche dort waren. Zu deren Identität werden mit Verweis auf die schutzwürdigen Interessen des Teenagers keine Angaben gemacht.