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Landtagswahl AfD plant aufwendigen Landtags-Wahlkampf und sammelt Spenden

15 Monate sind es bis zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Die AfD hat schon genaue Pläne für den Wahlkampf - und für die Zeit danach.

Von dpa Aktualisiert: 16.05.2025, 13:27
Ulrich Siegmund soll Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl 2026 werden. (Archivbild)
Ulrich Siegmund soll Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl 2026 werden. (Archivbild) Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

Magdeburg - Um die Landtagswahl 2026 für sich zu entscheiden, will die AfD in Sachsen-Anhalt deutlich mehr Aufwand betreiben als in vorhergehenden Wahlkämpfen - und setzt dabei auf Spenden. „Um den Wahlkampf so vorzubereiten, wie wir ihn uns vorstellen, wie er innovativ und gut wäre, bräuchten wir ungefähr 1,5 Millionen Euro“, sagte Co-Fraktionschef Ulrich Siegmund, der in einer Woche beim Parteitag in Magdeburg zum Spitzenkandidaten gewählt werden möchte. „Ob wir diese Summe zusammenbekommen oder nicht, liegt selbstverständlich an der Unterstützung der Menschen in diesem Land, der Unternehmen, die es sich erlauben können, und ob sie bereit sind, uns zu dabei zu helfen.“

Am Freitag kommender Woche beginnt in Magdeburg ein viertägiger Landesparteitag zur Aufstellung der Landesliste zur Landtagswahl. Der Landesvorstand empfiehlt dafür 30 Kandidaten. Auf Listenplatz 1 ist der 34-jährige Ulrich Siegmund gesetzt, auf Platz 2 Oliver Kirchner, der mit ihm gemeinsam die Landtagsfraktion führt. Auf der Empfehlungsliste finden sich keine Kandidaten aus Halle und auch nicht aus Anhalt-Bitterfeld. Zwei Frauen sind unter den 30 Empfehlungen. 

Landeschef: Phase der Harmonisierung

AfD-Landeschef Martin Reichardt sagte, es gebe innerparteilich immer einmal Dissens. Die Partei habe sich da jetzt bewegt. „Wir sind in einer Phase der Harmonisierung.“ Der Parteitag werde 60 Kandidaten wählen. Wegen der Vielzahl von Vorstellungsrunden, Fragemöglichkeiten und Wahlgängen sei der mehrtägige Parteitag nötig.

Ulrich Siegmund betonte, unabhängig davon, wie sich der Parteitag gestalte, habe die AfD den Anspruch, 41 Direktwahlkreise zu gewinnen. „Demzufolge wird es natürlich auch einen flächenmäßig gleichmäßigen, in allen Kreisverbänden mit voller Stärke geführten Wahlkampf geben.“ Der Wahlkampf solle sehr innovativ und professionell werden. 

Social Media wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Siegmund erzielt schon jetzt große Reichenweiten mit seinen Videos. Er setzt auf eine Vernetzung mit Influencern. Eigene Kanäle, unabhängig von der bestehenden Medienlandschaft, seien für die AfD wichtig. Die AfD werde aber auch weiter in jedem Dorf, in jeder Stadt präsent sein und Printmedien produzieren sowie zu großen Veranstaltungen einladen.

100-Tage-Programm für den Fall der Regierungsverantwortung

Reichardt sagte, man wolle in Sachsen-Anhalt ein „Leuchtturm unserer Partei“ werden. Wenn die AfD in Regierungsverantwortung komme, sollen mit einem 100-Tage-Programm schnelle Veränderungen folgen, sagte Ulrich Siegmund. „Einer der ersten Schritte wird es natürlich sein, allen Menschen, die hier illegal sind, die hier Straftaten begehen, die unser Werte- und Kulturverständnis bekämpfen, den Geldhahn abzudrehen, von Geld- auf Sachleistungen umzustellen. Und wir werden eine große Abschiebeoffensive starten, selbstverständlich, die circa 8.000 ausreisepflichtigen Personen in Sachsen-Anhalt müssen abgeschoben werden.“

Es werde zu merken sein, dass die sozialen Systeme entlastet würden, so Siegmund. Er nannte Arztpraxen, Krankenhäuser und Schulen als Beispiele. Im Bereich der Wirtschaftspolitik solle in Rückgewinnungsprogramm für deutsche Fachkräfte gestartet werden. Die AfD wolle kritisch auf die Zahl der Stellen in den Ministerien blicken sowie in Landesgesellschaften, wolle unter anderem das Landesprogramm „Schule ohne Rassismus“ abschaffen und dem Verein Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt die Unterstützung streichen.

Die AfD wird in Sachsen-Anhalt schon seit Längerem als gesichert rechtsextrem eingestuft. Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ist für den 6. September 2026 angesetzt. Aktuell regiert ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP. Die AfD stellt die zweitstärkste Fraktion im Landtag.