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Wirtschaftspolitik Agentur soll Wandel der Autoindustrie unterstützen

Der Wandel der Autoindustrie ist längst im Gange - doch viele Betriebe haben den großen Umbruch noch vor sich. Eine neue Agentur mit Hilfe des Landes soll ihnen helfen, sich neu auszurichten.

Von dpa Aktualisiert: 23.08.2022, 15:55
Bernd Althusmann, Wirtschaftsminister von Niedersachsen.
Bernd Althusmann, Wirtschaftsminister von Niedersachsen. Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild

Hannover - Um den Wandel der Auto- und Zulieferindustrie in Niedersachsen zu unterstützen und Arbeitsplätze im Land zu halten, haben Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern mit Unterstützung des Landes eine neue Agentur gegründet. Die Kernaufgabe der fünf Mitarbeiter umfassenden Transformationsagentur werde es, einzelne Betriebe zu beraten und zu vernetzen, hieß es bei der Vorstellung mit Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) und Umweltminister Olaf Lies (SPD) am Dienstag in Hannover. Der CDU-Politiker betonte mit Blick auf die landesweit rund 340.000 Beschäftigten in der Branche, die Autoindustrie sei die „tragende Säule unseres Bundeslandes, was Wertschöpfung und Beschäftigung ausmacht“.

Volker Schmidt vom Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall erklärte, Betriebe könnten die Beratung der Agentur in Anspruch nehmen, wenn sich Betriebsräte und Arbeitgeber darauf verständigen, dass es Beratungsbedarf gebe. Im ersten Durchgang sei das für die Betriebe kostenlos. Der Transformationsagentur werden in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt 800 000 Euro vom Land zur Verfügung gestellt.

Schmidt hob jedoch auch hervor, dass viele Betriebe die Sorge hätten, den kommenden Winter nicht zu überstehen. Mit der Corona-Pandemie, gestörten Lieferketten, Chipmangel, unsicherer Energieversorgung und Preissteigerungen gebe es eine Anhäufung von Krisen wie nie zuvor. Schmidt sprach sich deshalb für eine Abkehr von der Schuldenbremse aus. „Wir müssen jetzt kurzfristig den Energiepreisschock abfedern, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, koste es, was es wolle, damit wir eine Kernschmelze der Industrie und der Lieferketten zu vermeiden helfen“, appellierte Schmidt. „Ich bin kein Anhänger der Schuldenbremse in so einer Situation.“