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Neues Web-Projekt Als Gaststätten oder Schulgebäude zu KZ-Außenlagern wurden

Eine neue Internetseite zeigt erstmals das gesamte Netz der Außenlager des KZ Buchenwald – mit historischen Fotos, Dokumenten und Berichten von Überlebenden.

Von dpa 27.10.2025, 14:59
Das Konzentrationslager Buchenwald hatte einst viele Außenlager. Eine neue Internetseite dokumentiert diese nun mit neuen Infos und Bildern. (Archivbild)
Das Konzentrationslager Buchenwald hatte einst viele Außenlager. Eine neue Internetseite dokumentiert diese nun mit neuen Infos und Bildern. (Archivbild) Hannes P Albert/dpa

Erfurt - Auf einer neuen Internetseite der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sind mehr als 140 Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald dokumentiert. Die Seite sei ein digitales Recherche- und Bildungsangebot, teilte die Stiftung mit. Erstmals werde das Netz der Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in seiner gesamten geografischen und thematischen Breite sichtbar. 

Auf der Seite seien unter anderem neu recherchierte historische Luftaufnahmen zu sehen und es gebe Informationen zu Häftlingen, den Lagerstrukturen und den unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie Dokumente und Berichte von Überlebenden.

Wie Gaststätten oder Schulgebäude zu Haftstätten wurden 

Nach Angaben der Gedenkstätte befanden sich im Jahr 1944 mehr als die Hälfte der Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald in Außenlagern. „Dieses weitverzweigte System erstreckte sich von Rhein und Ruhr im Westen bis zur Elbe im Osten und umfasste damit neun der heutigen Bundesländer – zeitweise sogar Standorte in Frankreich, Belgien und Polen“, so die Stiftung. Dieser Lagerkosmos sei von der SS einzig für Zwangsarbeit geschaffen worden.

Lager in der Nachbarschaft gehörten zum Alltag

Werkhallen, Gaststätten, Schulgebäude, unterirdische Stollen und Erdbunker seien von der SS zu Haftstätten umfunktioniert worden. „Mit den Außenlagern wuchsen Konzentrationslager wie Buchenwald in der zweiten Kriegshälfte tief in die deutsche Gesellschaft hinein. Lager in der Nachbarschaft und die Begegnung mit Häftlingen gehörten für viele Deutsche nun zum Alltag – auch darauf möchte die Website hinweisen“, erklärte der Leiter des dazugehörigen Projekts, Michael Löffelsender.