Liebeskummer vermutlich Auslöser für Tat Amok-Alarm: Schütze in Jugendpsychiatrie
Von Klaus Wittmann
und Till Erdtracht
Memmingen (dapd) l Nach dem Amok-Alarm im schwäbischen Memmingen ist der 14-jährige Schütze in einer Jugendpsychiatrie untergebracht worden. Die Pistolen, mit denen der Achtklässler am Dienstag in einer Hauptschule und auf einem Sportplatz um sich geschossen hatte, stammen aus dem Arsenal des Vaters, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Johann Kreuzpointner gestern.
Der Junge hatte ersten Ermittlungen zufolge einen Waffentresor im Haus der Familie geknackt. Das Motiv für die Tat ist weiter unklar, vermutlich war Liebeskummer der Auslöser. "Er hatte mit seiner 13-jährigen Freundin Streit und die Beziehung wurde beendet", sagte ein Polizeisprecher. Der bis dato unauffällige Schüler ist nicht vernehmungsfähig. An der Schule wurde der Unterricht gestern wieder aufgenommen. Den Kindern und Jugendlichen standen Seelsorger zur Seite.
Der Memminger Staatsanwaltschaft zufolge hatte der Vater die Waffen ordnungsgemäß in einem Tresorraum aufbewahrt. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Mann einen Fehler gemacht hat", hieß es. Gegen den 53-jährigen Sportschützen und legalen Waffenbesitzer werde nicht ermittelt. Sein Sohn habe die elektronische Sicherung manipuliert und so die Tresortür geöffnet. Bei der Tat führte er eine großkalibrige und eine kleinkalibrige Pistole sowie eine Luftdruckpistole mit sich.