Legendäres Riesenflugzeug Erlebt die zerstörte Antonov AN-225 "Mrija" ein Comeback? – Chefpilot glaubt fest daran
Die legendäre Antonov AN-225 "Mrija" wurde beim russischen Angriff auf die Ukraine vor drei Jahren fast komplett zerstört. Der Chefpilot von Antonov Airlines will sie wieder aufbauen.

Halle (Saale). – Die AN-225 "Mrija" (deutsch: Traum) galt als Meisterwerk der sowjetischen Luftfahrt. Sie war das größte und schwerste Flugzeug der Welt. Bei dem russischen Angriff auf den Flughafen Hostomel bei Kiew im Februar 2022 wurde der Gigant jedoch vollständig zerstört.
Einer, der dem legendären Flugzeug hinterhertrauert, ist Dmytro Antonow – ebenfalls eine Legende. Denn als Chefpilot von Antonov Airlines flog er die AN-225 in fast alle Winkel der Welt.
Antonov AN-225 bei Angriff auf Ukraine zerstört
Gerne wäre Antonow dem Angriff mit der AN-225 entkommen – doch es kam anders. Fassungslos stand er später vor den verkohlten Überresten des Riesenflugzeugs. Bis zu diesem Augenblick habe er nicht glauben können, dass "seine Mrija'" Opfer des Krieges geworden war.
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"Es war absolut gespenstisch, alles war kaputt", berichtet er gegenüber der Flug Revue. "Auf dem Flugplatz war keine Menschenseele, es war unheimlich ruhig, nur zwei streunende Hunde sind herumgelaufen."
Ein Anblick, der Antonow aber nicht entmutigte. "Wir werden eine zweite 'Mrija' bauen", sagt der Chefpilot überzeugt mit Blick in die Zukunft. "Ich glaube daran, dass das möglich ist."
Chefpilot von Antonov Airlines glaubt an Wiederaufbau der AN-225
Dieser Glaube muss sehr stark sein, denn auch der Redakteur der Flug Revue hat Zweifel und fragt, was Antonow so sicher mache, dass es mit der zweiten AN-225 klappt. Immerhin koste der Bau eines solchen Riesenflugzeugs jede Menge Geld. Auch könne solch ein Gigant nur auf ausgewählten Flughäfen landen.
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"Nur weil wir noch einen Rumpf und ein Tragflächenpaar für ein zweites Flugzeug haben, ist das überhaupt eine Option", bekräftigt Antonow sein Vorhaben. Die Teile seien im Antonov-Hauptwerk Kiew-Swjatoschyn eingelagert.
Andere notwendige Komponenten wie beispielsweise das Leitwerk könne er selbst herstellen oder dem Wrack der zerstörten AN-225 entnehmen. Natürlich nicht ohne Hilfe, aber Antonow zeigt sich entschlossen: "Ich bin wirklich überzeugt, dass wir das schaffen können und dass es dafür ein Interesse gibt."
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AN-225 "Mrija" während Corona-Pandemie im Einsatz
Er sei der Meinung, dass so ein riesiges Flugzeug durchaus gebraucht werde. "Die alte 'Mrija' hat insgesamt seit ihrem Erstflug Ende 1988 nur etwa 5.000 Stunden abgeflogen, das ist wirklich nicht viel. Aber fast ein Drittel davon, um die 1.500 Stunden, haben wir allein zwischen 2019 und 2022 absolviert. Vor allem während Covid hat dieses Flugzeug der ganzen Welt enorm geholfen", fügt er als Beispiel an.
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Da in der Ukraine aber immer noch Krieg tobe, sei mit den Arbeiten an einer zweiten AN-225 noch nicht begonnen worden. Nach dem Krieg wolle er sich aber dem Projekt widmen.