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Atommüll-Rückholung Atommülllager Asse: Fässer in Kammer 12 erstmals sichtbar

Die radioaktiven Abfälle sollen aus der Schachtanlage Asse geborgen werden. Auf dem jahrelangen Weg dahin war nun ein erster Blick in eine Kammer möglich, die als eine starke Radonquelle gilt.

Von dpa 14.08.2025, 16:33
In der Schachtanlage Asse war laut BGE erstmals seit Jahrzehnten ein Blick in Kammer 12 möglich. (Archivbild)
In der Schachtanlage Asse war laut BGE erstmals seit Jahrzehnten ein Blick in Kammer 12 möglich. (Archivbild) Moritz Frankenberg/dpa

Remlingen/Peine - Auf dem Weg zur Bergung des radioaktiven Mülls aus der Schachtanlage Asse im niedersächsischen Landkreis Wolfenbüttel konnten die Betreiber nach eigenen Angaben erstmals in die Einlagerungskammer 12 blicken. Nach einer Erkundungsbohrung in 750 Metern Tiefe wurden durch ein tennisballgroßes Loch einige Fässer erkennbar, wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mitteilte. „Unser erster Eindruck ist, dass zumindest die sichtbaren Fässer in einem guten Zustand sind“, sagte BGE-Chefin Iris Graffunder. 

Ziel sei nun, die Kammeratmosphäre und Aktivitätswerte zu analysieren. „Dafür brauchen wir mehr Platz und müssen die Bohrung noch erweitern“, sagte Graffunder. In der Einlagerungskammer 12 befinden sich nach Angaben der Betreibergesellschaft 7.464 Gebinde, davon 6.747 Fässer und 717 sogenannte Verlorene Betonabschirmungen, die dort in den Jahren 1973 und 1974 liegend gestapelt wurden. 

126.000 Fässer in 13 Kammern

Bekannt wurde die Kammer laut BGE, weil sich im Zugangsbereich ein Sumpf mit kontaminierter Lösung bildete. Dies sei auch ein Grund dafür gewesen, die Schachtanlage Asse II im Jahr 2009 unter das Atomrecht zu stellen. Die Kammer zählt nach Angaben der Bundesgesellschaft zu den Radonquellen in der Schachtanlage.

Insgesamt liegen in der Schachtanlage in 13 Kammern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen, die in den 60er und 70er Jahren dort eingelagert worden waren. Da die Asse seit Jahren als instabil gilt, sollen die Fässer zurückgeholt werden. Dass dies geschehen muss, ist seit Jahren gesetzlich geregelt. Für die Stilllegung und Räumung ist die Betreibergesellschaft BGE mit Sitz in Peine verantwortlich. Nach jüngsten Plänen soll frühestens 2033 mit der Rückholung der Abfälle begonnen werden.