Aufgespießt Bauern können nicht ernten, weil Bahn die einzige Brücke zu den Feldern sperrt
Landwirte pochen auf 150 Jahre alten Vertrag - aber Konzern will Verbindung zu den Agrarflächen abreißen.

Wer sind die vier Hauptfeinde der Landwirtschaft? Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Ok, zugegeben: Die Aufzählung ist schon etwas älter und nicht mehr ganz aktuell. Denn inzwischen gehört auch die Deutsche Bahn dazu.
In Bayern droht zwei Agrarunternehmen der Komplettausfall ihrer Ernte – weil der Konzern die Brücke zu den Feldern der beiden Höfe gesperrt hat und demnächst abreißen will. Es ist die einzige Verbindung zu deren Flächen, die von dem Flüsschen Paar und einer Bahntrasse geradezu umzingelt sind.
Für den Fluss kann die Bahn zwar nichts – wohl aber für die Schienen. Und deshalb hat sie sich beim Bau der Strecke vor 150 Jahren verpflichtet, Bauern durch eine Brücke die Zufahrt zu Wiesen und Feldern zu ermöglichen.
Aber was gehen einen modernen Konzern alte Verträge der Königlich Bayerischen Staatsbahn an? Besonders dann, wenn die Brücke instandgesetzt werden müsste? Wenn schon kein Geld da ist, soll es doch nicht in die Metropolen und nicht in die Provinz fließen. Und die Bauern sollten sich lieber ein Beispiel an der Bahn nehmen: einfach streichen, die Verbindung.
Aber nein, die störrischen Landwirte wollen lieber ernten. Und das auch noch pünktlich! Das versteht doch kein Bahn-Manager.