Aufgespießt Fußball: Warum ein 0:32 glücklich macht
Verkehrte Pokalwelt in Westfalen / Applaus für das stolze Verlierer-Team

Es gibt umkämpfte Spiele mit knappem Ausgang. Und es gibt umkämpfte Spiele mit etwas deutlicherem Ergebnis. So wie bei der Pokalbegegnung zwischen dem 1. FC Kaan-Marienborn und dem FC Gütersloh. Angesichts des fünften Platzes, mit dem Kaan-Marienborn in der vorigen Regionalliga-Saison sogar Ex-Erstligisten wie Fortuna Köln, Oberhausen oder Aachen überrundet hat, war das zu erwarten gegen Regionalliga-Neuling Gütersloh.
Am Ende gab’s ein 32:0 – aber für Gütersloh! Und Applaus der 147 Zuschauer für tapfere Kaan-Marienborner. Verkehrte Welt in Westfalen – dachten sich auch internationale Wettanbieter, die beim Verlierer-Club nachfragten, ob das Team denn überhaupt auf dem Platz war und alles mit rechten Dingen zugegangen sei ...
Doch, es hat gespielt und hart gefightet. Jedoch: Die Wettanbieter hatten nicht mitbekommen, dass sich der Verein aus der Regionalliga zurückgezogen hat und nun mit komplett anderer Elf in der elftklassigen Kreisliga C herumkrebselt. So gesehen war das 0:32 ein Erfolg – im Vorfeld sollen die Spieler schon auf 40 Gegentore und mehr getippt haben. So braucht sich auch niemand Sorgen um den armen Torhüter zu machen. Sein Statement gegenüber der „Siegener Zeitung“: „Nur 32 Tore – ich bin zufrieden.“