Aufgespießt KI textet Ballermann-Schlager
Songs trotzdem nicht intelligenter – Musikbranche dennoch alarmiert.

Man muss es nicht mögen. Aber es hat offenbar Erfolg. Das Sound-Geballer am berüchtigten Ballermann ist längst ein eigenes, ziemlich profitables Musikgenre.
Die Matadore in dieser Arena heißen Ikke Hüftgold oder Micky Krause. Die Zutaten: Mallorca-Kneipe, (ob wirklich auf Mallorca oder in Köthen-Nord ist völlig egal), mehr oder weniger betrunkene Partymenschen, schlichte, mitsingbare, zuweilen sogar witzige Texte. Ikonisches Beispiel: „Geh mal Bier holen, du wirst schon wieder hässlich.“
Gefahr für die Branche droht aus der KI-Ecke. Am Computer zusammengezauberte ballermanneske Rhythmen, ein Schlagwort-Generator mixt aus Begriffen wie – saufen, hacke, breit, Malle, alle, blaublaublau, strunzblöd – einen grammatisch leidlich plausiblen Text. Wie Krause und Hüftgold dem künftig trotzen wollen, ist noch gar nicht klar. Klar ist: Nach dem fünften Bier sind sowieso alle Texte Schalalala.