1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Aufgespiesst
  6. >
  7. Aufgespießt: KI textet Ballermann-Schlager

Aufgespießt KI textet Ballermann-Schlager

Songs trotzdem nicht intelligenter – Musikbranche dennoch alarmiert.

Von Axel Ehrlich Aktualisiert: 20.05.2024, 17:52
Micky Krause
Micky Krause Foto: dpa

Man muss es nicht mögen. Aber es hat offenbar Erfolg. Das Sound-Geballer am berüchtigten Ballermann ist längst ein eigenes, ziemlich profitables Musikgenre.

Die Matadore in dieser Arena heißen Ikke Hüftgold oder Micky Krause. Die Zutaten: Mallorca-Kneipe, (ob wirklich auf Mallorca oder in Köthen-Nord ist völlig egal), mehr oder weniger betrunkene Partymenschen, schlichte, mitsingbare, zuweilen sogar witzige Texte. Ikonisches Beispiel: „Geh mal Bier holen, du wirst schon wieder hässlich.“

Gefahr für die Branche droht aus der KI-Ecke. Am Computer zusammengezauberte ballermanneske Rhythmen, ein Schlagwort-Generator mixt aus Begriffen wie – saufen, hacke, breit, Malle, alle, blaublaublau, strunzblöd – einen grammatisch leidlich plausiblen Text. Wie Krause und Hüftgold dem künftig trotzen wollen, ist noch gar nicht klar. Klar ist: Nach dem fünften Bier sind sowieso alle Texte Schalalala.