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Aufgespießt Kommt ein Wal nach London...

Retter befreien vier Meter langes Jungtier aus einer Themse-Schleuse

Von Siegfried Denzel 10.05.2021, 23:45
Ein Helfer bespritzt den in der Schleuse gefangenen Wal mit Wasser, um dessen Haut zu schützen.
Ein Helfer bespritzt den in der Schleuse gefangenen Wal mit Wasser, um dessen Haut zu schützen. Foto: dpa/PA Media/Jake Manketo

Ein bisschen mutet die Geschichte an wie die von kleinen Jungs, die mutig auf große Bäume steigen – und dann oben festsitzen und von der Feuerwehr heruntergeholt werden müssen. Im Falle eines jungen Minkwals war der hohe Baum indes die Themse.

90 Kilometer war das Tier den Fluss bis nach London hinaufgeschwommen – dann steckte es in einer Schleuse fest und kam weder vor noch zurück. Doch im Gegensatz zu zweibeinigen Wipfelstürmern konnte der immerhin vier Meter große Wal nicht laut um Hilfe rufen. Stattdessen versuchte er verzweifelt, sich zu drehen und zu wenden, wobei er sich am harten Beton böse wehtat.

Ein Gutes aber hatte seine schmerzhafte Aktion: Nachdem er zuvor unentdeckt durch die Londoner Innenstadt geschwommen war, wurden nun endlich die Hauptstädter auf aufmerksam – und holten Hilfe. Mehrere Stunden hatten die Retter zu tun, dann konnten sie den Gestrandeten aus der Schleuse befreien. Nun werde er untersucht und behandelt, teilte die Feuerwehr mit. Na bitte: Nicht jedes Drama braucht auch ein trauriges Ende. So wie 2006, als Wal „Willy“ seinen Themse-Ausflug nicht überlebt hat.