Aufgespießt Mercedes-Chef will Kanzler neues Modell zeigen, scheitert aber am Kofferraum
Deutsche Autobauer blamieren sich auf der Internationalen Automobilausstellung

Die gerade eröffnete IAA sollte krisengebeutelten deutschen Herstellern endlich wieder positive Schlagzeilen liefern: „Schaut her, wir sind wieder da!“ Inzwischen wären einige Bosse aber froh, wenn keiner hergeschaut hätte. Denn das Hochfest der PS-Branche wurde erneut zum Beweis dafür, wie es um die Auto-Erfindernation steht: erbärmlich.
Da schwärmte Mercedes-Chef Ola Källenius beim Besuch von Friedrich Merz vom neuesten Stern-Modell und davon, wie kanzlertauglich der große Kofferraum sei. Den Beweis aber blieb er schuldig: So sehr sich Källenius auch mühte – er bekam den Kofferraum partout nicht auf. Und bat hilflos: „Sie müssen es mir glauben.“
Ein paar Stände weiter wollte Opel-Chef Florian Huettl dem Kanzler die Vorzüge des in Eisenach gebauten SUV-Modells Grandland zeigen – und fummelte peinlich lange an einer klemmenden Motorhaube herum.
Die deutsche Malaise währt freilich schon lange: 2011 war’s, als der damalige VW-Chef Martin Winterkorn bei der IAA in einen Hyundai einstieg und entgeistert die tadellose Lenkradverstellung testete: „Da scheppert nix. BMW kann’s nicht, wir können’s nicht.“ Aber damals gingen bei deutschen Autos noch wenigstens die Hauben auf.