Aufgespießt Postwurfsendung im Tropenparadies
Flaschenpost legt 6000 Kilometer zurück.

Okay, dieser Brief war vielleicht ein bisschen länger unterwegs. Dafür kostete er kein Porto – und macht diese kleine Geschichte hier überhaupt erst möglich.
Jörg und Cornelia Wanke aus Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom hatten 2015 auf einer Kreuzfahrt im Atlantik – etwa auf der Höhe der Insel Madeira – die Blitz-Idee, einen Brief zu verschicken. Postkasten gab es gerade keinen, ein Kuvert auch nicht. Aber das Meer. Und eine Flasche.
Was in dem Brief stand ist nicht überliefert – und wohl auch nicht so wichtig. Wichtig ist: Der Brief kam an. Auf den Bahamas, 6.000 Kilometer entfernt und zehn Jahre später. Flaschenpost-Experte Clint Buffington fand den blitzeblauen Glaszylinder und via Social Media wenig später auch die Absender. Ein schönes Signal und die Botschaft: Briefe verbinden Menschen. Auch, wenn die sich vorher gar nicht kannten.
In diesem Sinne haben die Warnkes, diesmal zu Hause auf Usedom, ihre nächste Postwurfsendung ins Rennen geschickt. Platsch, direkt von der Heringsdorfer Seebrücke in die Ostseefluten. Jetzt kommt Warten und ein bisschen Ungewissheit. Ein bisschen wie bei der Post.