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Aufgespießt Wer zu kurz bleibt, muss zahlen

Schweizer Städtchen verordnet Autofahrern 15 Minuten Mindestaufenthalt.

Von Siegfried Denzel 06.10.2025, 19:25
Birsfelden mag eilige Autofahrer gar nicht.
Birsfelden mag eilige Autofahrer gar nicht. Foto: DPA

Wer als Autofahrer das schweizerische Grenzstädtchen Birsfelden erreicht, sollte unbedingt etwas Zeit dort verbringen. Nicht, weil es in dem 10.000-Einwohner-Ort so schön ist. Sondern weil’s ansonsten ziemlich teuer wird. Wer weniger als 15 Minuten bleibt, muss eine Geldbuße von 100 Franken – etwa 107 Euro – „Eilzuschlag“ bezahlen!

Eine Aktion des örtlichen Tourismusvereins ist das übrigens nicht – wobei böse Zungen behaupten, dass eine Viertelstunde mehr als ausreicht, um alle Sehenswürdigkeiten des Städtchens zu erkunden. Nein, die Gemeindeväter und -mütter wollen mit dem verordneten Mindestaufenthalt den Ausweichverkehr verdrängen, der sich sonst auf dem Weg zur deutschen Grenze durch die Hauptstraße schiebt. Mit Schweizer Präzision haben sie etliche Kameras aufstellen lassen, die nun alle Autos und ihre Aufenthaltsdauer erfassen.

Seit September, als die Kameras scharfgeschaltet wurden, ertappt die Technik täglich mehr als 1.000 „Sünder“ – und es gingen schon umgerechnet mehr als 1,6 Millionen Euro an Bußgeldern ein. Kleiner Tipp: Bei solch einem Geldsegen könnte es irgendwann auch mal mit den Sehenswürdigkeiten klappen ...