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Verkehrssicherheit Aus für das „Fifty-Fifty-Taxi-Ticket“ zum Jahresende

Eine Gutscheinaktion für junge Partygänger endet nach einem Viertel Jahrhundert. Zu wenige haben zuletzt die Tickets für Taxifahrten zum halben Preis gekauft. Sie machen sich anders mobil.

Von dpa 26.09.2025, 05:05
Junge Leute steigen nach der Party zu selten ins Taxi. (Archivbild).
Junge Leute steigen nach der Party zu selten ins Taxi. (Archivbild). picture alliance / Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Magdeburg - Autofrei durch die Partynacht – das war über 25 Jahre mit dem „Fifty-Fifty-Taxi“ möglich. Doch weil die Nachfrage nach Tickets immer weiter sinkt, läuft die Verkehrssicherheitsaktion für junge Menschen in Sachsen-Anhalt zum Jahresende aus. 

Darauf haben sich die Aktionspartner bereits Anfang dieses Jahres verständigt, wie das Innenministerium in Magdeburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Demnach wurden bis Ende Juli 4.237 Tickets abgerechnet; im Jahr 2024 waren es insgesamt 7.644. Zum Vergleich: 2015 waren es noch 38.835 Tickets gewesen. 

Sichere Heimfahrt nach der Party

Das „Fifty-Fifty-Taxi“ in Sachsen-Anhalt richtet sich an 16- bis 26-Jährige. Sie kaufen ein Ticket für 1,25 Euro, das ein Wert von 2,50 Euro hat. Der Differenzbetrag wird von verschiedenen Partnern übernommen, darunter dem Land, dem ADAC und dem Ostdeutschen Sparkassenverband. Die Gutscheine sind kombinierbar und können innerhalb eines zeitlich festgelegten Rahmens für Taxifahrten eingelöst werden.

Die Tickets gelten in teilnehmenden Taxis für die Hin- und Rückfahrt zur Disco, zu öffentlichen Veranstaltungen oder zu Privatpartys. Das „Fifty-Fifty-Taxi“-Ticket gibt es auch in anderen Bundesländern, zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern. 

Mehr Angebot, weniger Nachfrage

Die Gutscheinaktion wurde 1999 als Reaktion auf die hohe Zahl tödlicher Verkehrsunfälle junger Leute auf dem Heimweg von der Disco ins Leben gerufen. Immer wieder haben die Beteiligten laut Ministerium mit Sonderaktionen gelockt und das Angebot des „Fifty-Fifty-Taxis“ zuletzt grundsätzlich sogar erweitert – angekurbelt hat das den Verkauf aber nicht. 

„Das Verhalten der Jugendlichen hat sich geändert. Man nutzt selbstorganisierte Fahrgemeinschaften oder die Eltern fahren“, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums. In größeren Städten werde auch der öffentliche Personennahverkehr in Anspruch genommen.