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Digitalisierung Bauanträge online - Ausweitung in Sachsen-Anhalt geplant

In Sachsen-Anhalt soll der Bauantrag per Mausklick zum neuen Standard werden. Wittenberg zeigt nach einem Jahr, wie gut das funktionieren kann. Ob und wann der Service landesweit kommt, bleibt offen.

Von dpa Aktualisiert: 21.05.2025, 10:37
In Wittenberg hat sich der digitale Bauantrag laut Ministerium bewährt. (Archivbild)
In Wittenberg hat sich der digitale Bauantrag laut Ministerium bewährt. (Archivbild) Jan Woitas/dpa

Magdeburg/Wittenberg - Gut ein Jahr nach Einführung des digitalen Bauantrags im Landkreis Wittenberg zeigt sich das Digitalministerium in Sachsen-Anhalt zufrieden mit dem Pilotprojekt. Seit dem Start sind 118 Bauanträge online eingegangen, wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit habe bei 50 Tagen gelegen - und damit deutlich unter der gesetzlich vorgesehenen Frist von drei Monaten. 

Wittenberg war im Februar 2024 als erster Landkreis im Land mit dem neuen Verfahren gestartet. Ziel war es damals, nicht nur den Zugang für Bauwillige zu erleichtern, sondern auch die Bearbeitungsdauer spürbar zu verkürzen. Im Landkreis gehen jährlich rund 600 Baueinträge ein. 

Digitalministerin sieht Fortschritte – Appell an Verwaltungen

„Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes nimmt mehr und mehr Fahrt auf“, sagte Digitalministerin Lydia Hüskens (FDP). Der größte Vorteil für die Menschen bestehe darin, dass fast alles von zu Hause aus erledigt werden könne. Hüskens appellierte „an alle Verwaltungen, den Digitalisierungsprozess weiter zügig voranzutreiben“. Durch die Digitalisierung sei Sachsen-Anhalt weniger anfällig und bleibe handlungsfähig. 

Nach Angaben des Ministeriums ist die digitale Antragstellung inzwischen bei elf der insgesamt 19 unteren Bauaufsichtsbehörden in Sachsen-Anhalt zumindest in einzelnen Verfahrenswegen möglich - etwa im vereinfachten Baugenehmigungsverfahren oder bei Anträgen auf Ausnahme. Zu den teilnehmenden Kommunen zählen die Landkreise Altmarkkreis-Salzwedel, Anhalt-Bitterfeld, Harz, Mansfeld-Südharz, Stendal und Wittenberg sowie die Städte Halle, Dessau-Roßlau, Köthen, Weißenfels und Zeitz.

Flächendeckende Digitalisierung noch ungewiss

In weiteren Regionen laufen aktuell interne Tests, etwa in Magdeburg, dem Bördekreis oder dem Salzlandkreis. Wann flächendeckend alle Antragstypen digital möglich sein werden, ist noch offen. Laut Ministerium entscheiden die unteren Bauaufsichtsbehörden jeweils eigenständig über Einführung und Umfang, abhängig von technischer Anbindung und Testverläufen.