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Handwerkskammer Magdeburg Befürchtete Pleitewelle bei Friseuren ist ausgeblieben

In der Corona-Pandemie haben Verbände und Friseurinnungen vor einer Pleitewelle gewarnt. Jetzt zeigt sich: Diese blieb in dem Handwerk aus. Dennoch geht die Zahl der Läden zurück.

Von dpa 04.01.2024, 05:31
Eine Friseurmeisterin schneidet in einem Salon einer Kundin die Haare.
Eine Friseurmeisterin schneidet in einem Salon einer Kundin die Haare. Jan Woitas/dpa/Symbolbild

Magdeburg - Bei den Friseuren ist die während der Corona-Pandemie befürchtete Pleitewelle ausgeblieben. In den Jahren 2020 bis 2023 habe sich die Zahl der Löschungen aus dem Register nicht stark verändert, teilte die Handwerkskammer Magdeburg auf Anfrage mit. „Insgesamt haben sich die allermeisten Friseurbetriebe damit durch die Pandemie gekämpft“, sagte eine Sprecherin der Kammer. Einige Betriebe hätten von den Soforthilfen profitiert, viele stünden aber jetzt vor der Problematik, die erhaltenen Mittel zurückzahlen zu müssen.

Im Insolvenzregister ist für die Jahre 2022 und 2023 jeweils eine Insolvenz von Friseuren in Sachsen-Anhalt eingetragen. Dies verwundert die Handwerkskammer nicht, weil sich Betriebe eher einfach abmelden würden, statt eine Zahlungsunfähigkeit anzumelden. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der beiden Handwerkskammern Magdeburg und Halle knapp 100 Friseurbetriebe gelöscht. Im Jahr zuvor waren es 145, 2021 etwas über 100.

Die Handwerkskammer Halle macht die Corona-Pandemie für die stärkeren Abmeldungen im Jahr 2022 verantwortlich. Gleichzeitig seien aber Alter oder Krankheiten die häufigsten Gründe für die Auflösung des Betriebs, so eine Sprecherin. Die Nachwirkungen der Krise seien bis heute zu spüren. Viele Rücklagen seien weggeschmolzen und müssten jetzt erst neu aufgebaut werden.

Die Gesamtzahl der Friseurbetriebe sank im Norden Sachsen-Anhalts leicht von 966 im Jahr 2020 auf 951 im vergangenen Jahr, da auch einige Friseure ihren Betrieb neu angemeldet hätten.