Kriminalität Bei Fake-Kontrollen abkassiert - Polizisten in Haft
Eigentlich bekämpft die Polizei Straftaten. Nun lastet auf drei Beamten ein schwerwiegender Verdacht. Er bringt sie hinter Gitter.
Berlin - Drei Berliner Polizisten, die zwei Autofahrern bei vorgetäuschten Kontrollen und mit gefälschten Papieren Geld abgenommen haben sollen, sitzen in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter erließ entsprechende Haftbefehle, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Zuvor hatte die „Berliner Morgenpost“ berichtet.
Die drei Männer, zwei Polizeikommissare und ein Polizeimeister, wurden am Donnerstag festgenommen. Sie sollen im April und Mai bei den angeblichen Kontrollen von zwei Autofahrern einmal 500 Euro und im anderen Fall mindestens 8.000 Euro kassiert haben.
Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen und Diensträume in Spandau, Reinickendorf und Tempelhof-Schöneberg beschlagnahmten die Ermittler Handys und Aufzeichnungen. Die Polizei prüft dienstliche Konsequenzen.
Die Gewerkschaft der Polizei zeigte sich entsetzt: Die Taten implizierten „eine äußert kriminelle Energie“, die mit den Werten der Hauptstadtpolizei in keiner Weise vereinbar seien, erklärte der Berliner GdP-Landeschef Stephan Weh. Zugleich verwies er darauf, dass die Unschuldsvermutung gilt.
