Hotel Waldorf Astoria eröffnet bald Berlins neue Luxusadresse
Demnächst kommt mit dem Waldorf Astoria im Berliner Westen eine neue Luxusadresse dazu. Die Eröffnung des ersten "WA" in Deutschland ist verschoben. Und auch die Lage ist nicht unbedingt piekfein.
Berlin (dpa) l Friedrich Niemann ist mit seinen 2,02 Metern und dem Nadelstreifenanzug nicht zu übersehen. Er ist Direktor des neuen Luxushotels Waldorf Astoria. Das erste "WA" in Deutschland liegt nicht weit vom glitzernden Kurfürstendamm, zwischen Gedächtniskirche, Zoo-Palast und Beate Uhse.
Gerade wurde die Eröffnung erneut verschoben, nun soll es im Herbst soweit sein. Die Branche ist gespannt. Um Edelkundschaft und Prominenz buhlen schon Namen wie das Adlon oder das Ritz-Carlton. Das Waldorf Astoria ist das erste Hotel aus dieser Riege, das nach dem Mauerfall sein Glück nahe dem Ku\'damm versucht, der jahrelang im Schatten des mittlerweile feinen Ostens stand. Das Hotel - ein 118 Meter hohes Zeichen für das Comeback des Westens.
Die Innenarchitekten des Hotels haben sich vom Art-Deco-Stil, für den das Mutterhaus in New York berühmt ist, inspirieren lassen. Das Ergebnis: eher modern als retro. Der Berliner Markt ist hart umkämpft. 32 Hotels sollen gerade entstehen. Das Umfeld an der Gedächtniskirche sieht Niemann nicht als Schmuddelecke. "Das ist nicht der Pariser Platz und nicht der Gendarmenmarkt - das ist echtes Großstadtflair." Der Standort werde sich eh in den nächsten Jahren komplett wandeln. Gegenüber wird der Zoo-Palast renoviert, vor dem bald wieder ein roter Teppich für die Berlinale liegen könnte.
Im Waldorf Astoria in New York haben alle amerikanischen Präsidenten übernachtet. Vielleicht bekommt auch der Berliner Ableger einmal Besuch aus dem Weißen Haus? In der Präsidentensuite in der 31. Etage wären 280 Quadratmeter Platz. Die Suite kostet zwischen 6000 und 11 000 Euro, die Spanne bei den normalen Zimmern liegt zwischen 250 und 550 Euro.
Niemann, der aus Köln stammt, ist erfahrener Hotelier. Der 50-Jährige arbeitet für die Marke Hilton, davor war er beim Kempinski. Seine letzten Stationen vor Berlin waren Sofia und Bukarest. Was er in Rumänien gelernt habe, was ihm in Berlin helfe? Da fällt Niemann als erstes ein: "Ruhe." Seine Erlebnisse als Hotelier verarbeitet er in einem Roman, eine Spielerei. "Viel weiter als Seite 90 bin ich nicht."