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Prozesse Betrug mit Schlüsseldienst-Trick: Angeklagter gesteht

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 14:07
Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel.
Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Berlin - Er täuschte eine Notlage vor und verschaffte sich in 56 Fällen Zutritt zu fremden Wohnungen: Ein 44-Jähriger hat nach einer Betrugsserie zu Beginn des Prozesses am Berliner Landgericht gestanden. Mit einem „Schlüsseldienst-Trick“ habe er sich Geld ergaunert, gab der Mann am Freitag zu. Er habe bei ihm fremden Wohnungsinhabern geklingelt, sich als angeblicher Nachbar vorgestellt und behauptet, er habe sich gerade ausgesperrt. In einer Vielzahl von Fällen habe er sich Geld für einen Schlüsseldienst geliehen und Rückzahlungsabsicht vorgetäuscht.

Die Serie begann im Mai 2020. Unter vorgetäuschter Notlage habe sich der Mann in 39 Fällen als angeblicher Nachbar ausgegeben, der nicht genügend Geld für einen Schlüsseldienst in der Tasche habe. In 38 Fällen seien ihm Beträge bis zu 60 Euro geliehen worden, in einem weiteren Fall sei ein Mann misstrauisch geworden und habe Geld verweigert, heißt es in der Anklage. Zudem habe der 44-Jährige in 17 Fällen Geldbörsen gestohlen, wenn er sich in fremden Wohnungen befand. Insgesamt habe er rund 2600 Euro ergaunert.

Der vorbestrafte Angeklagte erklärte weiter, er sei damals ohne festen Wohnsitz gewesen. Er habe mit dem erbeuteten Geld seinen Lebensunterhalt und seine Drogensucht finanziert. Die Taten bereue er sehr und bitte um Entschuldigung. Nach seiner letzten Haftentlassung vor etwa zwei Jahren habe er sich alleingelassen gefühlt, habe sich erneut Drogen gekauft und sei rückfällig geworden. „Ich möchte von den Drogen loskommen und ein geordnetes Leben führen“, so der Angeklagte. Der Prozess wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Diebstahls wird am 1. Oktober fortgesetzt.