Startchancen-Programm Bildungssenatorin will mehr Hilfe für Brennpunktschulen
Vom Sportkurs bis zur Schulküche: In Bremen zeigt sich, wie gezielte Förderung den Schulalltag verändern kann. Doch längst nicht alle Schulen profitieren von dem bundesweiten Programm.

Bremen - Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp drängt auf eine Ausweitung des bundesweiten Startchancen-Programms, weil viele bedürftige Schulen leer ausgehen. „Wir haben in Bremen und Bremerhaven noch mal deutlich mehr Schulen, die die Kriterien erfüllen würden“, sagte die SPD-Politikerin. In dem kleinsten Bundesland nehmen 43 Schulen an dem Programm teil, 32 weitere Schulen hätten ebenfalls Bedarf.
Programm für Schulen in sozial schwierigen Umfeldern
Mit dem Startchancen-Programm sollen Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Kinder und Jugendlichen zehn Jahre lang gefördert werden. Das Geld ist für Baumaßnahmen, zusätzliches Personal wie Sozialarbeiter und auch zur freien Verwendung der Schulen gedacht. Besonders die Grundkompetenzen der Schülerinnen und Schüler wie Lesen, Schreiben und Rechnen stehen im Fokus der Förderung. Ziel ist, die Verbindung zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu lösen.
Das Land Bremen erhält dafür gut 9,5 Millionen Euro pro Jahr vom Bund. Die Bildungssenatorin hofft, dass in den nächsten Jahren Gelder für weitere Schulen lockergemacht werden. In Bremen sei der Bedarf besonders hoch, weil es prozentual mehr Schulen in sozial schwierigen Umfeldern gebe als in Ländern wie Bayern oder Hessen.
Erste Erfolge nach einem Jahr
Auch Schulleiter Kai Westermann meint: „Die Kinder, die wir haben, brauchen einfach viel Unterstützung.“ Seine Oberschule an der Lehmhorster Straße investiere das Geld unter anderem in zusätzliche Sportkurse, in die Ausstattung der Schulküche und in eine Schulsozialarbeiterin, die sich besonders um Schulschwänzer kümmert. „Wir sind jetzt ein Jahr dabei und haben schon eine ganze Menge auf die Reihe gebracht.“