Kriminalität Brandanschläge auf Wohnhaus in Peine: Sechs Männer angeklagt
Ein Hauseigentümer soll mehrere Männer beauftragt haben, sein Wohnhaus in Peine anzustecken, um die Mieter loszuwerden. Sein Plan: auf dem Grundstück lukrative Mehrparteienhäuser zu bauen.
Hildesheim - Nach zwei Brandanschlägen auf ein Wohnhaus in Peine hat die Staatsanwaltschaft Hildesheim Anklage gegen sechs Männer erhoben. Ein Hauseigentümer soll den Auftrag gegeben haben, sein Wohnhaus anzustecken, um die beiden Mieter loszuwerden. Diese hätten sich geweigert, auszuziehen, der Eigentümer wollte laut Anklage auf dem Grundstück aber lukrative Mehrparteienhäuser bauen.
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hat nun den 36-Jährigen sowie fünf weitere Beschuldigte angeklagt, wie ein Behördensprecher mitteilte. Dabei geht es um versuchten Mord sowie versuchte besonders schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung.
Zwei Versuche, das Haus anzuzünden
Zweimal sollen die Beschuldigten im Auftrag des 36-Jährigen versucht haben, das Wohnhaus anzuzünden. Zunächst soll der Hauseigentümer über zwei Männer im Alter von 26 und 38 Jahren in Kontakt mit einem 35-Jährigen, der Mitglied eines Rockerclubs in Hannover sein soll, getreten sein. Dieser soll laut Anklagebehörde von dem Eigentümer Geld erhalten und einen Teilbetrag an einen 51-Jährigen weitergereicht haben, der das Vorhaben umsetzen sollte.
Im März sollen dann der 51-Jährige sowie der 26-Jährige jeweils ein Molotowcocktail gegen die Fassade des Hauses im Bereich des Wohnzimmerfensters geschleudert haben. Dabei hätten sie laut Staatsanwaltschaft die Bewohner in Todesgefahr gebracht. Es kam zu einem Brand an der Fassade. Das Gebäude selbst geriet jedoch nicht in Brand, da Passanten das Feuer zusammen mit einem der Bewohner löschen konnten.
Molotowcocktail in Fenster geworfen
Im Mai soll der 51 Jahre alte Beschuldigte mit einem 34 Jahre alten Freund erneut jeweils ein Molotowcocktail mitten in der Nacht in zwei Fenster im Erdgeschoss der Wohnung geworfen haben. Beide hätten den Tod der Bewohner billigend in Kauf genommen, und sich explizit die Nachtzeit zunutze gemacht, da die Mieter dort nicht mit einem Angriff rechneten, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte. Die Wohnung geriet in Brand, die Bewohner konnten das Feuer jedoch löschen. Dabei erlitten sie eine Rauchvergiftung.
Für die Tat im März legt die Behörde den beiden Beschuldigten versuchte besonders schwere Brandstiftung zur Last. Für die Tat im Mai lautet der Vorwurf auf versuchten Mord in Tateinheit mit versuchter besonders schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen.
Fünf Beschuldigte in Untersuchungshaft
Den drei weiteren Beschuldigten, die in die Planung involviert waren, wird jeweils Anstiftung zu den beiden Taten zur Last gelegt. Von den sechs Beschuldigten befinden sich laut Staatsanwaltschaft alle, mit Ausnahme des 26-Jährigen, in Untersuchungshaft. Für ihn bestanden keine Haftgründe.