Freizeit Brassens-Festival im Zeichen der Völkerverständigung
Wandlitz - Mit Musikerinnen und Musikern aus zehn Nationen beginnt am Freitagabend (9. Juni) im Wandlitzer Ortsteil Basdorf und in Berlin das diesjährige Chanson-Festival Georges Brassens. Es ist schon die 20. Ausgabe des auch international bekannten musikalischen Rendezvous' im Gedenken an die französische Chanson-Legende Georges Brassens (1921-1981). Die Veranstalter versprechen ein „Fest der Freude, der Toleranz und der Freundschaft zwischen Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen“.
Das Festival erinnert daran, dass Brassens als junger Mann 1943/44 ein Jahr als französischer Zwangsarbeiter in einer Flugzeugmotorenfabrik in Basdorf schuften musste. Im Lager-Casino komponierte er seine ersten Lieder. Der Zimmermann-Flügel, an dem er spielte, existiert noch und steht jetzt im Zug Café in Wandlitz.
Die meisten Musiker kommen wieder aus Frankreich und Deutschland, darunter etliche Basdorf-Veteranen wie das Duo Cathy & Michel aus Villeneuve d'Aveyron bei Toulouse oder die „Mochitos“ (David & Maria Moch) aus Berlin. Erstmals dabei ist das ukrainisch-russisch-deutsche Trio SCHO, das kurz nach der Wende in Poltawa in der Ukraine entstanden war und dessen Musiker heute in Berlin leben.
Für die Idee der Völkerverständigung steht auch das Duo Jerusafrin mit dem Israeli Ittai Rosenbaum aus Jerusalem am Piano und dem Syrer Walid Habash aus Afrin am Mikrofon. Letzterer kam 2015 als Flüchtling nach Basdorf, Rosenbaum lebt in der Prignitz. Bis übernächsten Sonntag (18. Juni) gibt es 17 Konzerte an etwa einem Dutzend Veranstaltungsorten in und um Basdorf, darunter auch zwei Dorfkirchen. In Berlin treten die Künstler unter anderem im Kulturhaus Bagatelle in Frohnau und im Ruderclub Tegel auf.