Harz Streckensanierung und Betreiberwechsel auf dem Brocken
Die Schmalspurbahnen sind eine der bekanntesten Touristenattraktionen im Harz. Doch es muss kräftig investiert werden in den nächsten Jahren. Und auch andere Dinge ändern sich auf dem Brocken.

Halberstadt - Auf dem Brocken stehen in den nächsten Jahren größere Veränderungen an. Für große Teile der Gastronomie und das Hotel wird auf dem Gipfel ein neuer Betreiber gesucht. Zudem zeichnet sich bei den Harzer Schmalspurbahnen (HSB) ein großer Investitionsbedarf in das Streckennetz und die Bahnen ab. „Die Brockenstrecke muss saniert werden“, sagte Landrat Thomas Balcerowski (CDU) in Halberstadt.
Am Donnerstag soll es eine Aufsichtsratssitzung geben. Nächste Woche Dienstag ist zudem eine Belegschaftsversammlung bei der HSB geplant. Zu Einzelheiten und Investitionssummen wollte sich Balcerowski noch nicht äußern. Er sprach jedoch von weitreichenden Entscheidungen, die zu treffen seien.
Gespräche in Sachsen-Anhalt und Thüringen
Die Sanierung werde Jahre dauern und hänge an der Finanzierung der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen, so Balcerowski. Dort würden aktuell Gespräche geführt, sagte der Landrat. Er hoffe auf positive Signale.
Mit rund 140 Kilometern in Thüringen und Sachsen-Anhalt betreibt die HSB das längste zusammenhängende Schmalspurnetz Deutschlands. Die Spur ist einen Meter breit. Die Dampflokomotiven sind eine der bekanntesten Touristenattraktionen im Harz.
Neuer Betreiber für Hotel gesucht
Auf dem Brocken wird zudem ein neuer Betreiber für große Teile der Gastronomie und das Hotel gesucht. Brockenwirt Daniel Steinhoff zieht sich zum Jahresende wegen Personalmangels zurück und wird künftig nur noch den Brockenbahnhof der Harzer Schmalspurbahnen bewirtschaften. „Es fehlen halt einfach Köche, Kellner, Rezeptionsleute und Kassiererinnen“, sagte Steinhoff. „Es geht einfach nicht mehr.“
Man arbeite sehr viel mit Aushilfskräften, trotz großer Anstrengungen finde man kein Personal, sagte Steinhoff. Er und sein Sohn stünden aktuell 14 Stunden pro Tag in der Küche. „Wir beide rocken leider momentan den Brocken.“ In Spitzenzeiten habe sein Team aus 28 Frauen und Männern bestanden, derzeit seien es elf.
Weitere Investitionen geplant
Landrat Thomas Balcerowski (CDU) sprach von einer traurigen Nachricht. Ziel sei es nun, einen gestandenen Unternehmer mit einer pfiffigen Betreiberidee zu finden. Es habe bereits erste Besichtigungen gegeben. Balcerowski kündigte zudem weitere Investitionen an, etwa in einen Kinderspielplatz und eine Bühne für Musikevents. „Der Brocken muss ins 21. Jahrhundert geführt werden“, so der Landrat.
Der Landkreis Harz hat eine europaweite Ausschreibung gestartet. Der Kreistag soll dem Pachtplan im Dezember zustimmen. Seit Juli 2025 ist der Landkreis im Besitz eines 13.000 Quadratmeter großen Grundstücks auf dem Brocken, auf dem etwa das Brockenhotel und der Brockenturm liegen.