287 Millionen Euro ausgezahlt Corona-Soforthilfe: Zahlreiche Rückmeldungen stehen noch aus
17.000 Unternehmen in Sachsen-Anhalt droht der Widerruf ihrer Corona-Hilfe. Wer sich bis zum 30. September nicht meldet, steht plötzlich ohne Unterstützung da.

Magdeburg - Kurz vor dem Stichtag stehen noch Tausende Rückmeldungen wegen der Corona-Sonderhilfen in Sachsen-Anhalt aus. Bei insgesamt 37.000 bewilligten Anträgen seien Ende August in rund 17.000 Fällen noch Rückmeldungen offen gewesen, teilte die Investitionsbank (IB) Sachsen-Anhalt mit. Wenn bis zum 30. September keine Rückmeldung erfolge, führe dies automatisch zum Widerruf der Soforthilfe.
Die Corona-Soforthilfe wurde entwickelt, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzufedern, sie war Teil mehrerer staatlicher Hilfsprogramme während der Pandemie. Die Hilfen wurden zwischen März und Juni 2020 ausgezahlt. Allein in Sachsen-Anhalt wurden laut Investitionsbank Corona-Soforthilfen in Höhe von rund 287,3 Millionen Euro ausgezahlt. Zurückgezahlt wurden bislang rund 28 Millionen Euro.
Erleichterungen bei Rückzahlungen der Corona-Soforthilfen
In der vergangenen Woche hatte die Investitionsbank mitgeteilt, dass es beim Rückzahlungsverfahren deutliche Erleichterungen geben werde. Eine bestehe etwa darin, dass etwaige Rückzahlungen in Raten mit einer Dauer von bis zu 72 Monaten vorgenommen werden können. Für die Ratenzahlungen fielen zudem keine Zinsen an.
„Niemand soll aufgrund von Rückzahlungen der Corona-Soforthilfe nachträglich in eine wirtschaftliche Schieflage geraten“, sagte IB-Vorstand Marc Melzer dazu. Grundlage sei aber die Rückmeldung zur Corona-Soforthilfe bis spätestens 30. September.