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Gewalt im Krankenhaus Deeskalationstrainings in Kliniken zeigen Wirkung

Immer wieder werden Sanitäter, Pfleger oder Ärzte in Krankenhäusern angegriffen - Tendenz steigend. Die DRK Kliniken schulen ihre Mitarbeiter für solche Situationen. Das hat einen deutlichen Effekt.

Von dpa 12.05.2025, 15:19
Die Mitarbeiter lernen, wie sie sich in kritischen Situationen mit gewaltbereiten und gewalttätigen Personen verhalten können (Archivbild).
Die Mitarbeiter lernen, wie sie sich in kritischen Situationen mit gewaltbereiten und gewalttätigen Personen verhalten können (Archivbild). Maximilian Specht/dpa-Zentralbild/ZB

Berlin - Deeskalationstrainings in Krankenhäusern der DRK Kliniken führen bei Pflegekräften und Ärzten zu einem deutlich sicheren Umgang mit aufgebrachten Patienten oder Angehörigen. Wie eine Umfrage unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Schulungen ergab, hat sich das Sicherheitsempfinden nach einem halben Jahr stark verbessert. 

Die Teilnehmer werden alle drei Monate danach befragt, wie sie ihr aktuelles Sicherheitsgefühl im Umgang mit Angehörigen auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 10 (sehr hoch) einschätzen, wie die DRK in einer Mitteilung erklärte. Vor Beginn der Trainings hätten nur 60 Prozent angegeben, ein hohes Sicherheitsgefühl zu haben (6 Punkte und mehr), nach einem halben Jahr sei der Anteil auf 93 Prozent gestiegen. Der Anteil der Menschen, die sich in einer bedrohlichen Situation als kompetent wahrnehmen (6 Punkte und höher), sei im Verlauf des Trainings von 27 auf 92 Prozent gestiegen.

Angriffe werden mehr

„Die Zahl von Angriffen gegen Mitarbeitende in Krankenhäusern steigt seit Jahren“, sagte Trainer Danièl Lautenschlag laut Mitteilung. „Indem wir bei den DRK Kliniken Berlin regelmäßig mit den Beschäftigten trainieren, festigen sich bestimmte Handgriffe, die im Ernstfall in Sekundenbruchteilen abgerufen werden können.“

Wegen der guten Ergebnisse haben die DRK Kliniken entschieden, die Trainings zur körperlichen Deeskalation fortzusetzen. Derzeit nähmen rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende teil. 

194 Angriffe, Drohungen und Übergriffe

Angriffe und Drohungen gegen Sanitäter und Pflegekräfte haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2023 registrierte die Berliner Polizei 194 Angriffe, Drohungen und Übergriffe gegen Sanitäter oder Pflegekräfte. 2022 waren es noch 162 solcher Taten.