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Verkehr Defektes Rollenlager an Salzbachtalbrücke entdeckt

Von dpa Aktualisiert: 25.09.2021, 08:27
Das Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Feuerwehrfahrzeugs.
Das Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Feuerwehrfahrzeugs. Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild

Wiesbaden - Eine der Hauptursachen für den drohenden Einsturz der seit Monaten gesperrten Salzbachtalbrücke in Wiesbaden ist ein defektes Rollenlager gewesen. Zu diesem Ergebnis kommen vier unabhängige Gutachten, die unter anderem von der Autobahngesellschaft des Bundes in Auftrag gegeben wurden. Demnach liegt die Vermutung nahe, dass eine der verbauten Rollen versagt hat, weil immer wieder Korrekturen an der Statik des 1963 errichteten Bauwerks vorgenommen wurden.

„Zusammen mit der besonders hohen Beanspruchung der Brücke durch die hohen und konstanten Temperaturen Anfang bis Mitte Juni – zur Sonnenwende mit besonders langer Einwirkintensität – kam es mutmaßlich zu einer Aneinanderreihung negativer Wirkung auf das Südbauwerk“, sagte ein Sprecher der Autobahngesellschaft am Donnerstag in Wiesbaden. Gleichzeitig hätten die Gutachter festgestellt, dass die Vorbereitungen auf den damals geplanten Rückbau der Brücke den Schaden nicht verursacht haben. Die „Frankfurter Rundschau“ hatte zuvor über das Ergebnis der Untersuchung berichtet. 

Die Sperrung der Salzbachtalbrücke beeinträchtigt massiv den Verkehr im westlichen Rhein-Main-Gebiet. Sie erfolgte, nachdem sich der Überbau an einem Pfeiler abgesenkt hatte und Betonbrocken herabgefallen waren. Die wichtige Autobahn 66 zwischen Wiesbaden und Frankfurt ist an der Stelle unterbrochen. Auch unter der Brücke darf kein Zug- und kein Straßenverkehr rollen. Der Hauptbahnhof Wiesbaden ist daher weitgehend vom Bahnverkehr abgeschnitten. Die Brücke soll voraussichtlich Ende Oktober oder Anfang November gesprengt und anschließend neu gebaut werden.