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Drogenpolitik Demonstranten fordern „Hanf statt Hass“

„Gebt das Hanf frei!“ lautet schon lange eine Forderung von überzeugten Kiffern. Auch bei der diesjährigen Hanfparade in Berlin war sie nicht zu übersehen - neben einigen anderen.

Von dpa Aktualisiert: 09.08.2025, 17:29
Den Teilnehmern der Hanfparade geht die Teillegalisierung von Cannabis nicht weit genug.
Den Teilnehmern der Hanfparade geht die Teillegalisierung von Cannabis nicht weit genug. Lutz Deckwerth/dpa

Berlin - Mehrere Hundert Teilnehmer der Hanfparade in Berlin haben für eine umfassende Legalisierung von Cannabis demonstriert. Ihnen gehen die aktuellen, seit Anfang April 2024 geltenden gesetzlichen Regelungen nicht weit genug. Die Ampelregierung hatte eine Teillegalisierung beschlossen, die den Anbau und Besitz von Cannabis in begrenztem Umfang für Erwachsene nach entsprechenden Regeln erlaubt. Viele Kiffer kritisieren die Regelung jedoch als zu bürokratisch. 

Bereits gegen Mittag versammelten sich nach Angaben des Veranstalters mehrere Hundert Menschen in Sichtweite des Fernsehturms in Berlin-Mitte. Auch die Berliner Polizei sprach von dieser Größenordnung. Bis zum späten Nachmittag kam es nach deren Angaben zu keinen Zwischenfällen.

Unter dem Motto „Für eine Zukunft ohne Repression“ protestierten die Teilnehmer gegen die Einschränkungen des Cannabiskonsums durch das Betäubungsmittelgesetz. 

Der Konsum von Cannabis sei weniger riskant als der von legalen Drogen wie Alkohol, argumentierten die Organisatoren der Veranstaltung. „Gebt das Hanf frei!“ lautete deshalb eine inzwischen schon traditionsreiche Forderung - die Hanfparade zieht seit 1997 jährlich durch Berlins Innenstadt. 

Kiffer fordern Fachgeschäfte für Cannabis 

An einer Reihe von Infoständen informierten Anbauvereine und Organisationen aus der Szene über ihre Vorstellungen zur Drogenpolitik. Die Piraten-Partei verteilte Tütchen mit Cannabissamen. 

Der Deutsche Hanfverband kritisiert, dass Eigenanbau und Anbauvereine wie nach dem geltenden Gesetz vorgesehen nicht für alle Konsumenten geeignet seien und der Schwarzmarkt für Cannabis weiter bestehe. Seine Forderung lautet, Cannabis müsse für Erwachsene in Fachgeschäften zu vernünftigen Preisen zu kaufen sein. 

„Hasch statt Hass“ und „Yes we smoke“ war auf Transparenten zu lesen. Manche Kiffer ließen sich das nicht zweimal sagen und rauchten schon mal einen Joint. 

Die Hanfparade zog am Nachmittag über den Boulevard Unter den Linden in Richtung Regierungsviertel samt Bundestag und Kanzleramt und danach wieder zurück. 

Die Abschlusskundgebung war für den Abend am Ausgangsort neben dem Roten Rathaus angekündigt, wo Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) seinen Amtssitz hat.