Geschichte Denkmalschutz: Fassungslos über Empathielosigkeit in Politik
Während kaum mehr etwas vom alten Generalshotel am Flughafen BER zu sehen ist, äußert sich die Stiftung Denkmalschutz kritisch und schimpft über „unbewegliche Bürokraten“.
Schönefeld - Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat mit Blick auf den Abriss des historischen Generalshotels Politik und Verwaltung kritisiert. Die Stiftung stehe „fassungslos vor der Empathielosigkeit von Politik und Verwaltung gegenüber dem weithin vernehmlichen Bürgerwillen“, hieß es in einer Mitteilung der Stiftung vom Freitag. Die Vernichtung des „Kulturdenkmals im Eigentum des Bundes bedeutet nichts anderes als den Sieg unbeweglicher Bürokraten über das Bürgerengagement und Fachkompetenz“.
Gegen den Abriss gab es kurz vor Beginn der Arbeiten breiten Widerstand. Alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtags setzen sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatten sich gegen den Abriss ausgesprochen. Protest kam außerdem von den Architektenkammern Berlin und Brandenburg sowie von Denkmalschützern.
Mittlerweile ist von dem Hotel am Flughafen BER nicht mehr viel zu sehen. Der Abriss soll laut der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben im Februar abgeschlossen sein. Die Villa wurde zwischen 1947 und 1950 errichtet. Der Abriss wurde im Jahr 2011 beschlossen. Die Fläche des ehemaligen Generalshotels soll künftig für die Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums genutzt werden, die vom Flughafen Köln/Bonn zum BER umziehen sollen.