Verschollene Kunst „Die drei Räuber“ von Wilhelm Busch zurück in Berlin
Jahrzehntelang galt das Bild als verschollen. Verschwunden wie so viele Kunstwerke in den Kriegswirren. Doch dann gibt es bei Nachforschungen in der Schweiz eine Überraschung

Berlin - Nach rund 80 Jahren ist die Zeichnung „Die drei Räuber“ von Wilhelm Busch zurück im Berliner Kupferstichkabinett. Eine Schweizerin hat das Werk zu Buschs Gedicht „Die kühne Müllerstochter“ dem Museum in der Hauptstadt geschenkt, wie die Einrichtung mitteilte.
Die Direktorin des Kupferstichkabinetts, Dagmar Korbacher, freut sich sehr: „Die Rückkehr dieses Werks in das Kupferstichkabinett erfüllt uns mit besonderer Freude. Das Blatt mit dem lautmalerischen Reim und den auffällig unauffällig ums Haus schleichenden Räubern bringt uns bis heute in bester Wilhelm Busch-Manier zum Schmunzeln und Nachdenken.“
Das Kupferstichkabinett hatte die Zeichnung nach eigenen Angaben 1909 sowie weitere Bilder bei den Erben des Künstlers für eine geplante Busch-Ausstellung des Vereins der Berliner Künstler angekauft. 1945 wurde die Zeichnung zusammen mit anderen Werken in einen Reichsbanktiefkeller ausgelagert. Seither galt sie als verschollen.
Zeichnung zur Versteigerung angeboten
Im Frühjahr wurde jedoch eine Privatsammlung samt dem Blatt „Die drei Räuber“ im Züricher Auktionshaus Koller zur Versteigerung angeboten. Dort stellte der Leiter der Abteilung Alte Grafik/Zeichnungen, Franz-Carl Diegelmann, bei Nachforschungen fest, dass die Zeichnung früher zum Bestand des Berliner Kupferstichkabinetts gehörte und in den Kriegswirren verloren ging.
Das Auktionshaus nahm daraufhin Kontakt mit dem Berliner Museum auf. Nach Gesprächen mit der Besitzerin der Zeichnung war diese bereit, das Werk dem Kupferstichkabinett zu schenken, wie es hieß.