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Bildung Dreitägiger Warnstreik an Schulen - Kritik der Senatorin

Die Gewerkschaft GEW fordert kleinere Schulklassen zur Entlastung der Lehrkräfte. Ein neuer Arbeitskampf bringt so manche Schüler und Eltern in die Bredouille.

Von dpa Aktualisiert: 13.05.2025, 08:09
Die GEW setzt schon länger auf Warnstreiks an Schulen, um ihr Ziel kleinerer Klassen zu erreichen. (Archivbild)
Die GEW setzt schon länger auf Warnstreiks an Schulen, um ihr Ziel kleinerer Klassen zu erreichen. (Archivbild) Silke Sullivan/dpa

Berlin - Berlins Bildungs- und Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat den dreitägigen Warnstreik der Lehrergewerkschaft GEW kritisiert. Weil derzeit Abiturprüfungen und Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) anstehen würden, lasse die Gewerkschaft Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität vermissen, sagte sie im RBB-Inforadio.

Tatsächlich müsse man darüber reden, wie man Lehrer entlasten könne, sagte die Senatorin. Aber die Forderungen der Gewerkschaft seien derzeit realitätsfern. Lehrermangel sei ein bundesweites Problem, der Beruf und das entsprechende Studium müssten wieder attraktiver werden.

Die GEW hat Beschäftigte an Schulen ab dem heutigen Dienstag bis Donnerstag zu einem dreitägigen Warnstreik für bessere Arbeitsbedingungen aufgerufen. Das betrifft Lehrkräfte und auch Erzieher, Sozialpädagogen oder Schulpsychologen. 

Kein großer Unterrichtsausfall

Flächendeckender Unterrichtsausfall droht allerdings nach den Erfahrungen früherer Warnstreiks nicht. Denn an solchen Arbeitsniederlegungen hatte sich zuletzt immer nur ein Teil der angestellten Lehrer beteiligt. Verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer dürfen ohnehin nicht streiken. 

Laut Senatsbildungsverwaltung wird gemeinsam mit den Schulen alles dafür getan, dass die zentralen Abiturprüfungen in Französisch sowie die MSA-Prüfungen in Mathematik unter verlässlichen Bedingungen planmäßig stattfinden. 

GEW beißt mit Forderungen seit Jahren auf Granit

Die GEW fordert seit rund vier Jahren einen sogenannten Tarifvertrag Gesundheitsschutz, der kleinere Klassen und andere Entlastungen für Beschäftigte umfasst. Immer wieder organisierte die Gewerkschaft seither Warnstreiks, um Druck zu machen. 

Sie biss damit beim Senat allerdings auf Granit. Dieser vertritt den Standpunkt, Berlin könne nicht über derartige tarifvertragliche Festlegungen verhandeln, weil das Land Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sei. Berlin könne hier keinen Alleingang machen, die TdL müsse über solche Vorhaben entscheiden. 

Problem Lehrermangel

Für kleinere Klassen wären mehr Lehrkräfte nötig. In Berlin - wie auch in anderen Bundesländern - herrscht Lehrermangel. Der wiederum ist die Ursache dafür, dass sich nicht wenige Beschäftigte an Schulen überlastet fühlen.