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Notfälle DRK: Erste-Hilfe-Ausbildung sollte Pflicht an Schulen werden

Nur jeder zweite Laie greift bei einem Herzstillstand ein. Was das DRK fordert, damit in Zukunft mehr Menschenleben gerettet werden.

Von dpa 12.09.2025, 11:44
Das DRK fordert verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse an Schulen. (Symbolbild)
Das DRK fordert verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse an Schulen. (Symbolbild) Bernd Thissen/dpa

Berlin - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) spricht sich für eine verpflichtende Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen aus. „Es sollte in allen Bundesländern gesetzlich festgeschrieben werden, dass Schülerinnen und Schüler mindestens ab der siebten Klasse zwei Stunden pro Jahr in Wiederbelebung ausgebildet werden“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt vor dem sogenannten Welt-Erste-Hilfe-Tag am Samstag. „Wiederbelebung können schon Kinder leicht umsetzen.“

In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wird das Üben von Reanimation im Unterricht zur Pflicht, im Saarland ist es bereits Pflicht. In den meisten Bundesländern ist das nicht der Fall. „Das ist ein Armutszeugnis“, sagte DRK-Bundesarzt Bernd Böttiger bei einer Pressekonferenz in Berlin. Bildung ist in Deutschland Ländersache. In Dänemark sei die Ausbildung längst verpflichtend in Schulen eingeführt worden, sagte der Mediziner. 

Die meisten Unfälle passieren zu Hause

Hasselfeldt zufolge passieren die meisten Unfälle zu Hause in der eigenen Familie - zum Beispiel beim Kochen, bei der Gartenarbeit oder beim Handwerken. „Viele glauben, Erste Hilfe sei nur im Straßenverkehr oder bei Katastrophen gefragt“, sagte sie. Auch zu Hause gelte es, schnell und richtig zu helfen – bei Schnittwunden, einem Wespenstich oder einem Herzstillstand.

Der Herz- und Kreislaufstillstand ist laut DRK die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Hierbei zähle jede Sekunde, um bleibende Schäden zu verhindern, noch bevor der Rettungsdienst vor Ort sein könne. Bei plötzlichem Herztod überlebe das Gehirn nur drei bis fünf Minuten.

Erste Hilfe rettet Menschenleben

Allerdings beginnen Laien in Deutschland laut DRK nur in etwa 50 Prozent aller Fälle mit Wiederbelebungsmaßnahmen. „Wissen in Erster Hilfe rettet jedes Jahr Zehntausende Leben, und es könnten viele tausend mehr sein“, sagte Böttiger. „Viele Menschen zögern in einer Notsituation, da sie Sorge haben, etwas falsch zu machen.“ Empfohlen werde eine Auffrischung alle zwei Jahre, sagte der Bundesarzt. „Wir müssen aber schon in den Schulen damit beginnen und nicht erst mit dem Führerschein. Das ist zu spät.“