Rastenberg-Roldisleben Durch Marx' Darm und zu Huhn-Skelett: Hingucker-Kunst
In ihrer letzten Saison setzt die Spiegelarche bei Roldisleben wieder auf Kunst, die auf den ersten Blick irritieren kann.
Rastenberg-Roldisleben - Ein Spaziergang durch den Darm von Karl Marx via App, das in Überlebensgröße nachgebaute Skelett eines Masthuhns namens Heinrich umgeben von echten Freilandhühnern: Mit der Ausstellung „Irritationen“ (30. Juni bis 18. August) setzt die Spiegelarche bei Rastenberg-Roldisleben auf kurios-eindrückliche Kunstwerke.
„In vielen Werken geht es um das Verhältnis von Mensch und Natur, Mensch und Tier“, sagte die Pressesprecherin für die Spiegelarche, Petra Schumacher. Besucher sollen sich etwa bei einer Installation von Fabian Knecht neben ein Aquarium mit echten Quallen legen, sich entspannen, aber auch Bezüge zum Ozean und dem Umgang des Menschen erkennen. Die Skelett-Skulptur eines Masthuhns von Künstler Andreas Greiner lasse sich als Kommentar zu Massentierhaltung sehen. Ella Ziegler wiederum funktioniere von Borkenkäfer befallenes Holz zu einer Art Wippspiel um, das Besucher ins Lot zu bringen versuchen dürfen.
Ehrenamt und Fördermittel tragen Projekt
Hinter der Spiegelarche steckt ein Verein. Viele Ehrenamtliche seien engagiert, um das Kulturerlebnis mit Ausstellungen, Lesungen und mehr im ländlichen Raum zu ermöglichen, so Schuhmacher. Die Spiegelarche selbst sind zwei übereinander gestapelte verspiegelte Container, die im Landkreis Sömmerda auf einem Feld stehen. Das unter anderem von Bund und Land geförderte Projekt sei von Beginn an nur auf fünf Jahre ausgelegt gewesen. Was nach der dieser fünften und nun letzten Saison aus den Containern wird, sei unklar, so Schuhmacher. „Eine Idee ist, die Container zu verkaufen, oder sie für Kunststudierende nutzbar zu machen.“