Extremismus Durchsuchungen in Berlin - GdP: Einsatz gegen Neonazis
Seit einigen Jahren locken rechtsextremistische Gruppen über Internetportale verstärkt Jugendliche und junge Erwachsene an. Zuletzt gab es mehrfach Neonazi-Demonstrationen.

Berlin - Hitlergruß, Totenkopf und Angriffe auf Andersdenkende: Die Berliner Polizei ermittelt gegen fünf junge Männer wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, der räuberischen Erpressung und des Verbreitens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Die Beamten durchsuchten am Mittwochmorgen drei Objekte in Berlin, auch in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern gab es einen Einsatz. Nach einem Bericht der „Berliner Morgenpost“ und einer Mitteilung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) geht es um junge Rechtsextremisten.
Was den Männern vorgeworfen wird
Die Polizei teilte mit, sie ermittle gegen einen 17-Jährigen, einen 21-Jährigen und drei 26-Jährige. Mehrere von ihnen sollen einen Mann wegen eines T-Shirts mit „Antifa“-Emblem attackiert haben. Die anderen sollen einen anderen Mann in der S-Bahn angegriffen haben.
Dem 17-Jährige wird etwa auch vorgeworfen, auf einem Foto bei Instagram den Hitlergruß gezeigt zu haben, wie die Polizei mitteilte. Der 21-Jährige steht im Verdacht, auf seinem Account ein Bild veröffentlicht zu haben, auf dem der Kopf einer Person mit einem Totenkopf der SS-Division verdeckt war.
Gewerkschaft warnt vor Menschenfeinden
Beschuldigt werden den Berichten zufolge Mitglieder der rechtsextremen Organisation „Deutsche Jugend Voran“, die als Neonazis gelten. Die Gruppe soll unter anderem eine CSD-Parade gestört haben.
GdP-Sprecher Benjamin Jendro teilte mit: „Die Deutsche Jugend Voran ist ein unsägliches Sammelsurium an Menschenfeinden und sollte mit allen Mitteln des Rechtsstaates bekämpft werden.“ Rechtsextreme Jugendorganisationen würden mit Hilfe des Internets seit einigen Jahren wieder verstärkt Anhänger rekrutieren. Nötig seien mehr Präventionsarbeit in Schulen, Angebote für Jugendliche sowie verantwortungsvolle Social Media Betreiber, die solche Inhalte konsequent herausfiltern.