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Hochwasserlage Elbe-Wasserstand steigt: Wittenberge trifft Vorbereitungen

Wie entwickelt sich die Hochwasserlage bis Neujahr? Im Kreis Prignitz beobachten die Behörden die Entwicklung genau. Mit einem dramatischen Anstieg des Wasserstandes und einer Gefahrenlage rechnen sie nicht.

Von dpa Aktualisiert: 28.12.2023, 17:47

Wittenberge - Die Stadt Wittenberge an der Elbe im Kreis Prignitz trifft Vorbereitungen für eine mögliche Verschärfung der Hochwasserlage. Neben den Beratungen im Rathaus über die Entwicklung des Hochwassers sollen auch Deichläufer vorgehalten werden, wie der Sprecher der Stadt, Martin Ferch, am Donnerstag sagte. Er werde vorsorglich geklärt, wo sich Sandsäcke füllen ließen.

Der Landkreis rechnet auch zum Jahreswechsel nicht mit einer Gefahrenlage. Es sollen im Osten Deutschlands keine sehr großen Regenmengen fallen.

Die Stadt Wittenberge reagiert recht entspannt auf das bisherige Hochwasser - auch mit Blick auf die Erfahrungen des Elbe-Hochwassers vom Juni 2013. Damals hatte das Wasser 7,85 Meter hoch gestanden und richtete große Schäden an. Einwohner mussten ihre Häuser räumen. Am Donnerstagvormittag wurden weniger als fünf Meter am Pegel der Elbe in Wittenberge an der Grenze zu Sachsen-Anhalt gemessen.

Im Deichvorland im Kreis Prignitz sind bislang Flüsse über die Ufer getreten. Tiere dürfen in den Überschwemmungsgebieten nicht mehr stehen. In der Stadt Wittenberge selbst gibt es aber kein Hochwasser. Deichläufer - also Ehrenamtliche, die Deiche kontrollieren und auf mögliche Schwachstellen überprüfen - müssen laut Stadt-Sprecher erst aktiv werden, wenn die Hochwasserlage längere Zeit anhalte.

An diesem Freitag stehen Beratungen des Landkreises Prignitz in Perleberg an, um ein Lagebild zu erarbeiten, wie ein Sprecher der Kreisverwaltung sagte. Die Hochwasser-Experten seien noch relativ entspannt und die Hochwasserschutzanlagen zudem in gutem Zustand. Auch ein Vorrat an Sandsäcken sei im Landkreis vorhanden.

Für den Freitag wurde für den Pegel Wittenberge das Erreichen der Alarmstufe 2 erwartet, das wäre ein Wasserstand von mindestens 5,50 Meter. Vorhergesagt wurde laut Landesamt für Umwelt ein Wasserstand von über sechs Metern Anfang Januar. „Der Hochwasserscheitel der Elbe wird am Neujahrstag die Prignitz erreichen“, hieß es. Ein Pegel um 6,15 Meter werde nicht überschritten und damit die Alarmstufe 3 nicht erreicht.

Ab der Alarmstufe 2 müssen laut Landkreis Prignitz etwa die Deiche täglich kontrolliert und Vorbereitungen getroffen werden für den weiteren Schutz vor Hochwasser.

Im Elbe-Elster-Kreis und an der Havel am Pegel Rathenow galt Hochwasser-Alarmstufe 1 - die niedrigste von insgesamt vier Stufen. An der Oder sind Wiesen vor dem Deich teils überflutet.

Die Hochwasserlage ist in Brandenburg insgesamt weniger angespannt als in manch anderem Bundesland. In Niedersachsen und Bremen etwa wurden wegen Überschwemmungen Menschen evakuiert.

Laut Landesamt für Umwelt wird in Brandenburg über das lange Wochenende Regen unter 10 Millimeter je Stunde erwartet und damit deutlich weniger als im Westen Deutschlands. Im Süden Brandenburgs ist mit einer weiteren Entspannung der Lage zu rechnen, so die Behörde. Im Landkreis Elbe-Elster werde nur noch nur noch ein leichtes Ansteigen der Wasserstände unter den Richtwerten der Alarmstufe 2 erwartet.