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Fußball-Bundesliga Endspiel in Heidenheim: Bochum droht der nächste Abstieg

Verliert der VfL Bochum am Freitagabend im Kellerduell beim 1. FC Heidenheim, ist der nächste Abstieg besiegelt. Es steht aber schon fest, wie es weitergehen kann.

Von Kaspar Kamp, dpa Aktualisiert: 01.05.2025, 16:43
Bochums Spieler stehen vor dem Auswärtsspiel in Heidenheim vor dem Teambus, nachdem sie durch ein Spalier von Fans gefahren waren.
Bochums Spieler stehen vor dem Auswärtsspiel in Heidenheim vor dem Teambus, nachdem sie durch ein Spalier von Fans gefahren waren. Bernd Thissen/dpa

Bochum - Dem VfL Bochum droht mal wieder der Abstieg aus der Fußball-Bundesliga, doch Trainer Dieter Hecking behält trotz der prekären Situation seinen Optimismus. „Ich wusste, dass so ein Spiel kommt. Und ich glaube fest daran, dass wir dieses Spiel gewinnen können. Alles andere ist in meinem Kopf gar nicht drin“, sagte Hecking am Tag vor dem Abstiegsgipfel am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) beim 1. FC Heidenheim.

Drei Spieltage vor Schluss hat der Tabellenletzte Bochum vier Punkte Rückstand zum Relegationsplatz 16 - auf dem der kommende Gegner Heidenheim steht. Verliert Bochum das Spiel, ist der Abstieg besiegelt. „Lass das Spiel beginnen. Ich freue mich drauf. Das wird ein geiles Spiel“, sagte Hecking am Donnerstag selbstbewusst.

Hunderte Fans beim Abschlusstraining im Stadion

Auch die VfL-Fans demonstrierten am Tag vor dem Spiel ihre Unterstützung. Zum Abschlusstraining kamen rund 3000 Anhänger, die Trainingseinheit wurde deshalb ins Stadion verlegt. „Das finde ich genial“, sagte Hecking. Es soll eine Extra-Motivation für die Mannschaft sein.

Es droht der siebte Bundesliga-Abstieg der einst „Unabsteigbaren“, nur den 1. FC Nürnberg (9x) und Arminia Bielefeld (8x) erwischte es noch häufiger. Immerhin, mit fünf direkten Wiederaufstiegen sind die Bochumer, die sich in der Vorsaison erst in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf im Elfmeterschießen durchsetzten, zumindest in dieser Wertung spitze. Auch diesmal wäre das Ziel der direkte Wiederaufstieg.

Es drohen zahlreiche Abgänge

Vorteil Bochum: Nach zuletzt vier Jahren Bundesliga ist der Verein wirtschaftlich gesund. Die Lizenz gab es ohne Auflagen. Der Etat würde von derzeit rund 41 Millionen Euro auf rund 23 Millionen Euro sinken, wäre damit aber noch einer der höchsten in der 2. Liga. Doch im Kader steht ein großer Umbruch an.

Die vielen Leihspieler wären nicht zu halten, für Profis wie U21-Nationalspieler Tim Oermann, Matus Bero, Ibrahima Sissoko oder Dani de Wit erhofft sich der neue Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner hohe Ablösezahlungen. Die Verteidiger Bernardo und Ivan Ordets wären ablösefrei, sie haben keinen Vertrag für die 2. Liga. Der 39 Jahre alte Kapitän Anthony Losilla steht vor dem Karriereende.

Entscheidend: Was macht Hecking?

Die entscheidende Frage in Bochum aber ist ohnehin die Trainerfrage: Bleibt Hecking? Der 60-Jährige hat seinen Vertrag im März verlängert, ganz bewusst nur für die Bundesliga. Er wollte damit ein Zeichen setzen, dass er fest an den Klassenerhalt glaube. Eine Absage für eine weitere Zusammenarbeit ist das nicht.

Zumal Hecking schon bei der Vertragsverlängerung erklärte: „Sollte das eintreten, was wir uns alle nicht erhoffen, dann sind wir sicherlich jetzt nicht so weit auseinander, dass wir nicht doch noch mal sprechen werden.“ Am Donnerstag meinte er vielsagend: „Es macht Spaß hier zu arbeiten, egal, wie die sportliche Situation ist.“

Nach dem 3:2-Sieg beim FC Bayern ging es abwärts

Hecking hatte die damals sieglosen Bochumer am 9. Spieltag am Tabellenende übernommen. Er gab mit seiner Erfahrung und seiner ruhigen Art den Spielern das Selbstvertrauen zurück und ließ den Verein und seine Fans wieder an den Klassenerhalt glauben.

Der Höhepunkt: Nach dem 3:2-Erfolg beim FC Bayern München am 25. Spieltag stand Bochum als Tabellen-16. vier Punkte vor dem damaligen Schlusslicht Heidenheim. Weil dem VfL seitdem kein Sieg mehr gelang, ist es knapp acht Wochen später genau umgekehrt.