Videoaufzeichnung Erste Polizeikameras in Thüringen nehmen Betrieb auf
Die erste Polizei-Videoanlage Thüringens geht in Erfurt an den Start. Während die Stadt damit auf Prävention setzt, warnen Kritiker vor Überwachung und Verschwendung.

Erfurt - Nach langer Verzögerung werden auf dem Erfurter Anger die umstrittenen Kameras zur Videoaufzeichnung aktiviert. Innenminister Georg Maier (SPD) und der Oberbürgermeister der Thüringer Landeshauptstadt, Andreas Horn (CDU), werden am Freitagnachmittag (15.00 Uhr) die Anlage in Betrieb nehmen.
Es ist den Angaben nach die erste Videoaufzeichnungsanlage in Thüringen, die von der Polizei betrieben wird. Die zwölf installierten Kameras sollen das Sicherheitsgefühl der Bürger stärken, Straftaten präventiv verhindern und im Ernstfall eine schnelle polizeiliche Reaktion ermöglichen.
Der Start hatte sich nach datenschutzrechtlichen Bedenken verschoben. So werden Schutzzonen wie Eingänge von Geschäften geschwärzt. Bei Demonstrationen werden die Kameras ausgeschaltet. Kritiker sehen in der mehr als 700.000 Euro teuren Videoaufzeichnungsanlage eine Verschwendung von Steuergeldern. Die Linke-Landtagsfraktion sowie die Thüringer Grünen bezweifeln zudem einen Sicherheitszugewinn durch die Kameras.