Studienförderung Erstmals seit Jahren wieder weniger Bafög-Empfänger
Die Bearbeitung von Bafög-Anträgen stand zuletzt im Zentrum von Kritik. Nun zeigt sich: Weniger Studierende nehmen das Fördergeld in Anspruch.

Erfurt - Die Zahl der Bafög-Empfänger in Thüringen ist erstmals seit Jahren rückläufig. Vergangenes Jahr erhielten rund 23.500 Menschen in Thüringen die Förderung und damit 7,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Zuvor hatte es nach einem Tiefpunkt im Jahr 2019 jahrelang einen Anstieg gegeben. Damals hatte die IU Internationale Hochschule ihren Sitz nach Thüringen verlegt.
Der Großteil der Bafög-Empfänger sind Studierende, jeder Fünfte ist noch Schülerin oder Schüler. In beiden Gruppen fiel der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr in etwa ähnlich aus. Seit längerem gibt es Kritik und Studentenproteste wegen langer Bearbeitungszeiten für Bafög-Anträge in Thüringen. Das Studierendenwerk Thüringen nennt die Wartezeiten „unerträglich“.
Weniger Anträge, aber mehr Studenten
Nach Zahlen des Studierendenwerks wurden im vergangenen Jahr mit 22.303 etwas weniger Bafög-Anträge von Studierenden gestellt als noch 2023 - damals waren es 22.913 gewesen. Die Studierendenzahlen im Freistaat legten aber in dem Zeitraum vor allem durch das Wachstum der IU Internationale Hochschule weiter zu.
Seit 2019 hätten sich die Bafög-Antragszahlen in Thüringen verdoppelt, hieß es vom Studierendenwerk. Das sei vor allem auf Anträge von IU-Studierenden zurückzuführen. Inzwischen sind dort über 100.000 Studierende in ganz Deutschland eingeschrieben.