Haushaltsenwurf für Thüringen Fachstellen schlagen Alarm wegen Kürzungen bei Suchthilfe
Mehr als 62 Prozent weniger Geld für Suchtprävention? Thüringer Fachstellen schlagen Alarm und sehen die gesamte Suchthilfe in Gefahr.

Erfurt - Fachstellen zur Suchthilfe in Thüringen schlagen Alarm angesichts geplanter Kürzungen im Landeshaushalt. Nach dem aktuellen Haushaltsentwurf sollen die für die Suchtprävention vorgesehenen Landesmittel um mehr als 62 Prozent gekürzt werden, warnten die Thüringer Landesstelle für Suchtfragen, die Fachstellen für Suchtprävention und Glücksspielsucht sowie die Suchthilfe in Thüringen in einer gemeinsamen Mitteilung. Sollten die Kürzungen so umgesetzt werden, werde das gravierende Folgen haben.
„Diese Kürzungen sind nicht nur ein Einschnitt in einzelne Projekte – sie gefährden die gesamte Suchthilfekette in Thüringen“, sagte David Fritzlar, Geschäftsführer der Suchthilfe in Thüringen. Zahlreiche Programme zur Unterstützung von Schulen, Familien, Jugendhilfe, Betrieben und Kommunen müssten dann eingestellt werden, so die Befürchtung.
Haushaltsberatungen haben begonnen
Ende Oktober begannen die Haushaltsberatungen im Finanzausschuss des Thüringer Landtages. Der Etatentwurf sieht die höchsten Ausgaben bisher im Freistaat vor, enthält aber auch Kürzungen. Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hatte zum Start der Haushaltsverhandlungen erklärt, investiert werde vor allem in Bildung und moderne Schulen, verlässliche Gesundheitsversorgung, Sicherheit im Alltag sowie Infrastruktur und Digitalisierung.
Die Linke-Fraktion hatte bereits Nachbesserungen gefordert. Der Linken kann angesichts der Patt-Situation im Landtag zwischen Koalition und Opposition eine Schlüsselrolle zukommen.