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In Niedersachsen und Bremen Feuerwerksverkauf gestartet - Minister warnt vor Gefahren

Kurz vor Silvester decken sich die Fans der Silvesterknallerei wieder mit Material ein - trotz Diskussionen um ein Verbot. Eine Umfrage zeigt: Vor allem Jüngere haben Lust am Knallen und Böllern.

Von dpa Aktualisiert: 29.12.2025, 12:07
Der Verkauf von Silvester-Feuerwerkskörpern ist wieder erlaubt - die ersten Kunden stürmten schon um Mitternacht die Geschäfte.
Der Verkauf von Silvester-Feuerwerkskörpern ist wieder erlaubt - die ersten Kunden stürmten schon um Mitternacht die Geschäfte. Lars Penning/dpa

Meppen/Bremerhaven - Lange Menschenschlangen vor den Kassen, volle Einkaufswagen mit Böllern, Raketen und Batterien: Kurz vor Silvester ist in Niedersachsen und Bremen der Verkauf von Feuerwerkskörpern gestartet. Besonders früh ging der Verkauf unter anderem im emsländischen Meppen in Nähe der niederländischen Grenze los: Um Mitternacht öffnete dort ein Verbrauchermarkt seine Türen und Kassen - der Andrang war groß.

„Wir wollen ein bisschen Feuerwerk kaufen und mal schauen, was der Abend noch so gibt“, sagte ein junger Mann in Meppen. Sein Budget betrage 500 bis 600 Euro. Er rechne damit, dass auch viele Kunden aus den Niederlanden kommen. Dort gilt zum nächsten Jahreswechsel für Privatleute ein Böllerverbot, nachdem in den vergangenen Jahren die Gewalt zugenommen hatte. Auch in Deutschland gibt es Diskussionen um ein Verbot.

Bis zur Öffnung am Morgen gewartet

In Bremerhaven warteten schon in der Nacht viele Menschen vor einem Feuerwerkshersteller, der am Morgen seinen Verkauf startete. Viele kamen in Gruppen und vertrieben sich die Zeit mit Spielen und Musik. Im Vordergrund stehe die Freude am Feuerwerk, sagte einer der Wartenden. „Vor allem, wenn man noch kleine Geschwister oder kleine Cousins hat, die freuen sich dann auch immer, wenn die Rakete in die Luft geht.“

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) warnte vor dem Gebrauch von nicht zugelassenem Feuerwerk. Die Produkte sollten eine Registriernummer, ein CE-Zeichen und eine Kennnummer der Prüfstelle haben. „Mit nicht zugelassenen Feuerwerkskörpern kann man nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährden“, erklärte der Politiker.

Ministerpräsident gegen zentrales Böllerverbot

Ein landesweites Böllerverbot in Deutschland lehnt Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies ab. Er setze vielmehr auf Entscheidungen vor Ort. „Es gibt ganz viele Kommunen, die Bereiche festlegen, wo nicht geböllert werden darf. Das halte ich für den richtigen Weg“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Ein generelles Verbot „über die Köpfe der Menschen hinweg“ komme für ihn nicht infrage. „Diese Entscheidung ist vor Ort genau richtig aufgehoben“, sagte Lies.

Branche rechnet mit mehr Ware

Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet im Vergleich zum Vorjahr mit 10 bis 15 Prozent mehr Ware im Handel. 2024 verzeichnete die Branche nach eigenen Angaben einen Umsatz von 197 Millionen Euro (2023: 180 Millionen). 

Gut jeder fünfte Bundesbürger (22 Prozent) will laut einer Umfrage des Tüv-Verbands zum Jahreswechsel privates Feuerwerk zünden. Drei Viertel (74 Prozent) wollten hingegen darauf verzichten. Laut der repräsentativen Umfrage sind es vor allem jüngere Menschen, die an Silvester Feuerwerk abbrennen: 43 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und 39 Prozent im Alter von 30 bis 39 Jahren.