Waldbewirtschaftung Fichtensterben: Hilfe für private Waldbesitzer in Thüringen
Waldbesitzer in Thüringen stehen vor großen Aufgaben - der Borkenkäfer muss in Schach gehalten, geschädigte Bestände ersetzt werden. In diesem Jahr gibt es mehr Geld, als 2024 ausgezahlt wurde.

Erfurt - Das Fichtensterben durch Trockenheit und Borkenkäferbefall stellt viel private und kommunale Waldbesitzer vor große Probleme - das Land reagiert mit mehr finanziellen Hilfsangeboten. Der Fördertopf dafür enthalte in diesem Jahr 20 Millionen Euro, teilte das Umweltministerium auf Anfrage in Erfurt mit. Das seien rund 4,5 Millionen Euro mehr, als im vergangenen Jahr an private Waldbesitzer und kommunale Forstbetriebe flossen. In Thüringen gibt es mehrere Zehntausend private Waldbesitzer - oft mit sehr kleinen Flächen.
Es gehe dabei um Mittel aus einem Landesprogramm sowie Geld von EU, Bund und Land. Es könne beispielsweise genutzt werden, um gestiegene Personalkosten für die Überwachung von Beständen auf Borkenkäferbefall auszugleichen, Wege instand zu setzen oder geschädigte Waldflächen aufzuforsten. Bei Neupflanzungen richte sich das Landesprogramm mit höheren Zuschüssen gezielt an kleinere Waldbesitzer mit bis zu 20 Hektar Fläche, erklärte das Ministerium.
Minister spricht von Mammut-Aufgabe
„Dem Wald geht es weiterhin schlecht“, sagte Umwelt- und Forstminister Tilo Kummer (BSW). „Deshalb brauchen die kommunalen und privaten Forstbetriebe unsere Unterstützung.“ Aufgabe seien der Forstschutz sowie klimagerechtere Wälder mit an die Standorte angepassten Baumarten in einer größeren Vielfalt. Es sei eine Mammut-Aufgabe, Waldschäden zu beseitigen und den Wald wieder aufzubauen.
Laut Kummer wurden 2024 allein über das Landesprogramm fast 130 Hektar Fläche bepflanzt und etwa 120 Kilometer Wege instand gesetzt. Finanzhilfen vom Land gebe es auch, um akute Gefahren abzuwenden. Als Beispiel nannte Kummer absterbende Waldbäumen an öffentlichen Verkehrswegen oder in Waldstücken, die an Orte grenzen.
Millionen Festmeter an Schadholz
Borkenkäferschäden spielen in Thüringens Wäldern eine große Rolle. 2023 war der bisherige Höhepunkt der Waldschäden durch den Käfer, der vor allem von Trockenheit geschädigte Nadelbäume befällt, mit 5,9 Millionen Festmetern Schadholz. In Thüringen sind vor allem Fichtenbestände betroffen. 2024 belief sich die Schadholzmenge nach Angaben des Forstministeriums noch auf 3,4 Millionen Festmeter.
In Thüringen bewirtschaften nach den Angaben etwa 180.000 Waldbesitzende etwa 40 Prozent der Waldfläche. Die Fördergelder des Landes beliefen sich im Zeitraum 2020 bis 2024 auf insgesamt rund 107 Millionen Euro.