Geschichte und Gegenwart Fotoaktion macht starke Quedlinburger Stiftsfrauen sichtbar
Die Äbtissinnen regierten Jahrhunderte lang über die Stadt im Harz. Gemälde von ihnen fehlen weitgehend. Mit aktuellen Fotos von Freiwilligen nähert man sich den historischen Persönlichkeiten an.

Quedlinburg - Eine besondere Fotoaktion soll auf dem Quedlinburger Stiftsberg die starken Frauen des Damenstifts wieder sichtbar machen. Dafür wurden über einen Aufruf Frauen im Alter von 15 bis 75 Jahren gesucht, die sich fotografieren lassen wollen. Am Samstag lief das Shooting. Die Bilder werden digital bearbeitet, um die jeweilige Äbtissin realitätsnah darzustellen. Dazu gehören auch historische Kleidung und Kulisse. Die Bilder werden im Frühjahr 2026 Teil der neuen Dauerausstellung, die den Bogen von der Geschichte in die Gegenwart spannt.
Die Äbtissinnen standen dem Frauenstift vor, einer Gemeinschaft unverheirateter Töchter hochadliger Familien. Diese wurden im Stift erzogen und ausgebildet. Äbtissinnen leiteten das Stift von 936 bis 1802 und regierten über die Stadt Quedlinburg. Aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert gebe es keine Gemälde, nur Siegel, Münzen und Grabplatten geben Hinweise auf das Aussehen der Frauen. 27 Persönlichkeiten, die Quedlinburg einst prägten, sollen mit der Fotoaktion sichtbar gemacht werden, hieß es.
Im Frühjahr 2026 soll die neue Dauerausstellung im Schlossmuseum und der Stiftskirche St. Servatii eröffnen. Auf etwa 2.300 Quadratmetern werde die Geschichte der Frauen und des Quedlinburger Stiftsberges präsentiert.