Kriminalität Freude bei Musikhochschule über sichergestellte Geige

Berlin - Die bei Durchsuchungen in Berlin sichergestellte wertvolle Geige wird wohl bald wieder bei ihrem Besitzer sein. „Wir brauchen das Instrument nicht als Beweismittel. Ich gehe davon aus, dass die Geige in Kürze herausgegeben werden kann“, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Anfrage. Eigentümer des Instruments aus dem 18. Jahrhundert mit einem Wert von mindestens 275.000 Euro sei der Bund. Als Leihgabe war es in den Händen eines Studierenden der Berliner Musikhochschule Hanns Eisler, in deren Räumen sie im März 2019 gestohlen wurde.
In der Hochschule ist die Freude groß darüber, dass das Instrument von Geigenbauer Nicolo Gagliano aus Neapel wiedergefunden wurde. „Das ist ganz toll“, sagte Kanzler Hans-Joachim Völz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Er habe am Mittwoch binnen kurzer Zeit auf verschiedenen Kanälen von der Sicherstellung erfahren, unter anderen habe ihn die Senatsverwaltung informiert.
Zwar wisse er noch nicht, in welchem Zustand das Instrument konkret sei, sagte Völz. „Aber es hörte sich so an, als ob die Geige noch intakt sei.“ Er hoffe, dass die Übergabe bald erfolge und das Instrument von dem Musiker wieder genutzt werden könne.
Die Geige war am Mittwoch nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei Durchsuchungen in der Kreuzberger Wohnung einer 77-Jährigen sichergestellt worden. Ihr Sohn (44) soll das Instrument für lediglich 200 Euro vom Dieb gekauft haben. Deswegen wird gegen ihn wegen Hehlerei ermittelt. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn und vier weitere Männern im Alter von 22 bis 33 Jahren wegen Körperverletzungen, Freiheitsberaubung und Bedrohung. Vor allen deswegen hatte es die Durchsuchungen gegeben.